Branchen | Kolumbien | Solarenergie
Marktorganisation
Der Energiemarkt des Landes ist liberal und entflochten organisiert. Energieauktionen sind ein wichtiges Instrument.
12.05.2022
Von Janosch Siepen | Bogotá
Der kolumbianische Strommarkt ist seit 1995 liberalisiert und zeichnet sich durch einen stabilen, entflochtenen Rahmen für Erzeugung, Übertragung und Verteilung aus. Der kolumbianische Markt für erneuerbare Energien gilt als offen für verschiedene Unternehmensgrößen aus dem In- und Ausland. Insgesamt herrscht ein Mix aus marktbasierten Mechanismen und zentraler öffentlicher Planung.
Klar geregelte Marktorganisation
Im Energiemarkt gelten klaren Regeln. So übernimmt die Führung das kolumbianische Energieministerium. Die Planung übernimmt die nationale Planungseinheit Unidad de Planeacion Minero Energetica (UPME). Die Kommission für Energie und Gas CREG sorgt für die Regulierung und die Entität XM für den Betrieb. Für die Energieerzeugung sorgen sowohl private als auch Staatsunternehmen. Erzeuger verkaufen Strom entweder auf dem Spotmarkt oder über private Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) an Händler. Diese verkaufen den Strom dann an Endverbraucher.
Die erste Energieauktion Kolumbiens fand 2019 statt, 2021 folgte eine weitere. Diese Auktionen gelten allerdings als alleinstehende, unregelmäßige Verfahren. Zusätzliche Auktionen für sogenannte feste Stromverpflichtungen (Obligaciones de Energía Firme, OEF) sollen die Energieversorgung während der energiearmen El Niño-Perioden sichern und werden in der Regel drei Jahre vor dem eigentlichen Bedarf des Stroms gehalten. Konzessionen für den Bau und Betrieb von Übertragungsinfrastrukturen werden seit 1999 über öffentliche Ausschreibungen vergeben.