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Wirtschaftsumfeld | Sudan | Finanzierung

Verhandlungen über Schuldenabbau starten

Der Sudan qualifizierte sich offiziell für einen Abbau seiner Verbindlichkeiten im Rahmen der internationalen HIPC-Initiative.

Von Friedrich Henle | Berlin

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben am 29. Juni 2021 beschlossen, die Verhandlungen mit dem Sudan über einen Schuldenabbau zu beginnen. Das Land erreicht damit den sogenannten Decision Point: Im Rahmen der HIPC-Initiative (Heavily Indebted Poor Countries) erfährt es direkte finanzielle Erleichterungen. Angestrebt ist ein Erlass von fast 90 Prozent des Schuldenbergs, der sich auf etwa 56 Milliarden US-Dollar summiert.

Der IWF und die Weltbank würdigen mit ihrer Entscheidung die bisher durchgeführten Wirtschaftsreformen der sudanesischen Übergangsregierung. Möglich wurde dieser Schritt auch durch Partnerländer, die die Außenstände des Sudan bei internationalen Geberinstitutionen zwischenfinanziert haben.

Die vom IWF, der Weltbank und den G7-Staaten 1996 ins Leben gerufene HIPC-Initiative hat zum Ziel, die Schulden ärmerer Länder auf ein tragfähiges Niveau zu reduzieren. Dies beinhaltet auch bilaterale Schuldenerlasse durch die wichtigsten Gläubigerstaaten. Bereits im Mai 2021 hatten auf einer Sudan-Konferenz in Paris mehrere Staaten ihre Bereitschaft signalisiert, auf die Rückzahlung von Krediten zu verzichten.

Der Sudan kämpft immer noch mit den Auswirkungen der dreißigjährigen Herrschaft Al-Baschirs, die im April 2019 endete. Mit dem nun erreichten ersten Meilenstein im Rahmen der HIPC-Verhandlungen steigen die finanziellen Spielräume der Übergangsregierung. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Aussichten wird damit wahrscheinlicher.

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