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Branchencheck | Luxemburg

Viele Wirtschaftszweige sind optimistisch

Im 4. Quartal 2021 sind die Kapazitätsauslastungen hoch und die weiteren Auftragserwartungen gut. Dies gilt für die Industrie und den wichtigen Dienstleistungssektor.

Von Torsten Pauly | Berlin

Im Oktober 2021 haben 45 Prozent der Betriebe im luxemburgischen verarbeitenden Gewerbe steigende und nur 7 Prozent sinkende Neuaufträge erwartet. Die Kapazitätsauslastung der Industrie lag im Schnitt bei 82 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor waren die Erwartungen im Oktober 2021 besser als noch im August dieses Jahres. Laut den monatlichen Umfragen des luxemburgischen Statistikamts Statec setzt sich in vielen Branchen die kräftige Erholung nach dem Coronaeinbruch 2020 fort.

  • Maschinenbau

    Die Kapazitätsauslastung in der Branche war im September und Oktober 2021 mit jeweils 83 Prozent weiter hoch.

    Im Oktober 2021 waren die luxemburgischen Maschinen- und Anlagenbauer im Durchschnitt für ein halbes Jahr (6,1 Monate) ausgelastet. Auch die Auftragserwartungen sind gut, denn 37 Prozent der Betriebe rechneten im selben Monat mit steigenden Bestellungen. Kein einziges Unternehmen hat einen Rückgang erwartet. Die innovativen und exportorientierten Hersteller haben 2018 insgesamt 1,4 Milliarden Euro umgesetzt und bilden damit einen führenden luxemburgischen Industriezweig. Stärken liegen in Industrie-4.0-Entwicklungen und in künstlicher Intelligenz.

    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Chemieindustrie

    Im Oktober 2021 haben 54 Prozent der Chemie- und Pharmaunternehmen steigende Aufträge erwartet. Kein einziges Unternehmen hat mit einem Rückgang gerechnet.

    Im Oktober 2021 hatten die luxemburgischen Chemie- und Pharmabetriebe im Durchschnitt bereits Bestellungen für die nächsten 4,2 Monate in ihren Büchern. Die Kapazitätsauslastung der Branche war im Oktober 2021 mit 81 Prozent auch deutlich höher als noch im Vormonat (72 Prozent). Der Sektor hat in Luxemburg jedoch keine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung, 2018 gab es dort nur 16 Chemie- und einen Pharmaproduzenten.

    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Energiewirtschaft

    Das Land will den Anteil erneuerbarer Quellen in seinem Energiemix in den nächsten Jahren deutlich steigern.

    Im Jahr 2019 hat Luxemburg erst 6,8 Prozent seines Energiebedarfs aus regenerativen Trägern gedeckt. Dies liegt auch am Kraftstoffverkauf an Ausländer, da es wegen der niedrigen Besteuerung einen intensiven Tanktourismus gibt. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energiequellen jedoch auf 19,6 Prozent steigen. Im Stromsektor ist der stärkste Ausbau bei Fotovoltaik geplant, gefolgt von Biomasse und Windkraft. Bei Wärme setzt Luxemburg vor allem auf Biomasse gefolgt von Wärmepumpen und Solarkollektoren. Dies hat die Regierung in ihrem Nationalen Energie- und Klimaplan beschlossen.

    Weitere Informationen:

    Luxemburg schreibt Fotovoltaikprojekte aus

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    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Bauwirtschaft

    Das Baugewerbe ist im 4. Quartal 2021 sehr gut ausgelastet. Dies eröffnet deutschen Baufirmen und Handwerkern hervorragende Geschäftschancen.

    Im Oktober 2021 war die luxemburgische Bauwirtschaft im Durchschnitt für die kommenden 7,8 Monate ausgelastet. Dabei war das Niveau im Hochbau (8,9 Monate) und bei spezialisierten Bautätigkeiten (7,3 Monate) noch besser als im Tiefbau (6,5 Monate). Zudem haben 51 Prozent aller Baufirmen ihre Neuaufträge im Oktober 2021 als ausreichend und 42 Prozent sogar als besser bezeichnet. Nur 7 Prozent der Bauunternehmen klagten über zu wenig Eingänge von Bestellungen.

    Weitere Informationen:

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    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Gesundheitswirtschaft

    Die Fertigstellung der neuen Südspidol-Klinik in Esch verzögert sich bis 2026. Das 542 Millionen Euro teure Projekt eröffnet deutschen Anbietern viele Geschäftschancen.

    Der Staat fördert die Entwicklung eines Healthtech-Clusters. Die Regierung hat auch eine Strategie zur angewandten Erforschung der künstlichen Intelligenz aufgelegt, in der medizinische Datenmengen einen von drei Schwerpunkten bilden. Dabei besteht großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit deutschen Partnern.

    Luxemburg hat 2020 Medizintechnik im Wert von 137 Millionen Euro eingeführt. Davon kam ein Fünftel aus Deutschland. Im Großherzogtum gab es 2018 insgesamt 54 Hersteller von Medizintechnik. Diese haben im Durchschnitt 1 Million Euro umgesetzt.

    Weitere Informationen:

    Klinikbau in Luxemburg verspricht viele Medizintechnikaufträge

    Luxemburg treibt E-Health-Innovationen voran

    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Elektronikindustrie

    Die luxemburgischen Elektronik- und Elektrohersteller waren im Oktober 2021 im Durchschnitt für die kommenden 8,7 Monate ausgelastet.

    Auch die Produktionskapazitäten der Branchenunternehmen waren im September und Oktober 2021 im Schnitt jeweils zu 83 Prozent - und damit sehr gut  - ausgelastet. Zudem haben 39 Prozent aller Elektronik- und Elektroproduzenten im Oktober 2021 steigende Aufträge in den kommenden Monaten erwartet. Keine Firma rechnete mit Rückgängen. In Luxemburg gab es 2018 insgesamt 22 Elektronik- und Elektrohersteller. Das bei weitem größte Branchenunternehmen ist der Sattelitenentwickler SES. Luxemburg fördert die Erforschung der angewandten künstlichen Intelligenz, wovon Elektronikhersteller profitieren können.

    Weitere Informationen:

    Luxemburg sucht Forschungskooperation bei künstlicher Intelligenz

    Von Torsten Pauly | Berlin

  • Pkw- und Nfz-Markt

    Die Zulassungen von Elektro- und Hybridfahrzeugen steigen dank attraktiver Förderungen sehr stark. Insgesamt kompensiert der Markt den Einbruch von 2020 aber noch nicht.

    Im ersten Dreivierteljahr 2021 sind in Luxemburg 2,8 Prozent mehr neue Pkw und 8,4 Prozent mehr neue Nutzfahrzeuge (Nfz) registriert worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wegen der Coronapandemie waren die Zulassungen von Neuwagen 2020 um 17,9 Prozent eingebrochen. Auf 14,3 Prozent belief sich 2020 das Minus bei Nfz.

    Die Zulassungen neuer Fahrzeuge auf Hybrid- und Plug-In-Hybridbasis waren zwischen Januar und September dagegen um 117,5 Prozent beziehungsweise 130,6 Prozent höher als im entsprechenden Zeitraum 2020. Bei reinen Batteriemodellen gab es im selben Zeitvergleich ein Plus von 108,8 Prozent.

    Weitere Informationen:

    Oberklassemodelle dominieren Automarkt trotz Einbrüchen

    Von Torsten Pauly | Berlin

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