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Die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der ägyptischen Bahn soll Ost und West verbinden. Erste Teilstrecke erfordert Investitionen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar.
09.03.2021
Von Sherif Rohayem | Kairo
Im Januar 2021 sicherte sich Siemens nach dem Bau von drei Gaskraftwerken seinen zweiten Großauftrag in Ägypten binnen weniger Jahre. In der ersten Phase geht es um eine Teilstrecke von 460 Kilometer und einem Investitionsvolumen von circa 3 Milliarden US-Dollar (US$). Geplant sind insgesamt 1.000 Kilometer mit geschätzten Kosten von 6 Milliarden US$.
In der ersten Phase soll ein Hochgeschwindigkeitszug (300 km/h) El Alamein an der Mittelmeerküste mit Ain Sokhna am Golf von Suez verbinden. Zwischenstationen sollen in Alexandria und Kairo gebaut werden. Seit der englischen Kolonialzeit verlaufen die Strecken des Fernverkehrs der ägyptischen Bahn von Nord nach Süd. Mit ihrer West-Ost-Ausrichtung ist die geplante Strecke ein Novum.
Die Absichtserklärung, die von Siemens Mobility und der Behörde für Tunnel unterzeichnet wurde, sieht vor, dass Siemens Lokomotiven, Züge sowie die Signal- und Kommunikationstechnik liefern wird, während die ägyptischen Partner Arab Contractors und Orascom die Infrastruktur bereitstellen.
Der geplante Auftrag wurde durch ein Ausschreibungsverfahren vergeben, wobei Siemens sich gegen französische und chinesische Konkurrenten durchsetzen konnte. Auch der zweite Teilabschnitt Kairo – Luxor – Asuan und Ain Sokhna – Hurghada – Luxor wird im Wege eines Bieterwettbewerbs vergeben. Gegenwärtig spielt sich der Güterverkehr in Ägypten hauptsächlich auf der Straße ab. Mit der neuen Strecke soll dieser mehr auf die Schiene verlagert werden.