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Wirtschaftsumfeld | Ägypten | Finanzierung

Ägyptische Zentralbank erhöht Leitzins um 2 Prozentpunkte

Die Leitzinserhöhung der ägyptischen Zentralbank fiel deutlicher höher aus als erwartet. Aber auch die Inflation steigt höher als erwartet.

Von Sherif Rohayem | Kairo

Das geldpolitische Komitee der ägyptischen Zentralbank erhöhte am 19. Mai 2022 den Leitzins um 2 Prozentpunkte auf 11,25 Prozent. Diese Erhöhung überraschte die meisten Beobachter, die mit einer moderateren Erhöhung um nur einen Prozentpunkt gerechnet haben.

Ziel der Leitzinserhöhung ist die Eindämmung der Inflation. Diese steigt wegen höherer Energie- und Nahrungsmittelpreise konstant. Dazu ließ die Zentralbank Ende März 2022 das ägyptische Pfund (EGP) um 16 Prozent abwerten. Wegen der hohen Importquote Ägyptens folgte aus der Abwertung der Landeswährung ein weiterer Anstieg der Verbraucherpreise. Die Inflation stieg von 10,5 Prozent im März auf 13,1 Prozent im April 2022. Bis die Leitzinserhöhung ihre Wirkung zeigt, wird die Inflation in diesem Jahr Experten zufolge noch auf 17 Prozent klettern.

Die Inflation schmälert zudem die Renditen ägyptischer Staatsanleihen. Auch deshalb erhöhte die Zentralbank ihren Leitzins. Damit erhalten Investoren eine höhere Rendite für ägyptische Schuldpapiere. Ägyptische Staatsanleihen geraten auch von anderer Seite unter Druck, insbesondere durch die jüngste Leitzinserhöhung der US-Notenbank. Nun erzielen Investoren nach einem Jahrzehnt der Nullzinspolitik erstmalig in den USA eine höhere Rendite bei einem im Vergleich zu Ägypten deutlich geringeren Risiko. Laut der ägyptischen Regierung sind seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine 20 Milliarden US-Dollar aus dem Land geflossen.

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