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Wirtschaftsumfeld | Ägypten | Währung

Warenstau an ägyptischen Häfen aufgelöst

Premierminister Madbuli verkündet, dass die Situation an den Häfen in Ägypten wieder normal sei. Mehr Devisen gelangen ins Bankensystem.

Von Sherif Rohayem | Kairo

Der Rückstau an Importgütern in den ägyptischen Häfen ist laut Premierminister Mustafa Madbuli nun abgebaut. Seit Februar 2022 hatten sich dort immer mehr Waren angehäuft, die nicht abgefertigt werden konnten: Importeure in Ägypten kamen nicht mehr an US-Dollar (US$) und waren folglich nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen. Grund für diese Liquiditätskrise war eine Kapitalflucht von 22 Milliarden US$ aus dem ägyptischen Markt für Staatsanleihen und eine deutlich gestiegene Importrechnung - beides Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Wegen des Devisenmangels waren zwischenzeitlich Waren im Wert eines zweistelligen US$-Milliardenbetrags an ägyptischen Häfen gestrandet. Um die grassierende Inflation einzudämmen, stützte die ägyptische Zentralbank die nationale Währung, woraufhin sich ein Schwarzmarkt etablierte. Dort erhielten Inhaber von Dollar mehr ägyptische Pfund als im offiziellen Bankenwesen.

Nachdem die Zentralbank das Pfund im März und Oktober 2022 sowie jüngst im Januar 2023 hatte abwerten lassen, verringerte sich die Kluft zwischen offiziellem und inoffiziellem Umtauschkurs. In der Folge fließen seit kurzem wieder mehr Devisen in offizielle Kanäle, was es den Banken ermöglicht, Importeure mit Dollar zu bedienen. Wegen der gesunkenen Dollarnachfrage könnte die ägyptische Zentralbank auch ihre Devisenkontrollen aufgeben und damit den Bedarf für einen unkontrollierten Schwarzmarkt obsolet machen.

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