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Rahmenbedingungen
Maschinen und andere Inputgüter für die Landwirtschaft kommen meist zollfrei ins Land. Die Schwierigkeiten liegen woanders.
09.08.2022
Von Ulrich Binkert | Addis Abeba
Importe zollfrei
Äthiopien erhebt keine Einfuhrzölle auf Landtechnik, Dünger und Pestizide. Dies weist die Webseite der äthiopischen Zollbehörde aus und wird auch von Landwirtschaftsministerium und Branchenvertretern bestätigt. Im Ministerium ist allerdings die Rede von einer teils abweichenden Behandlung je nach Landgröße. Zudem sei auf in Äthiopien hergestellte Gerätschaften keine Mehrwertsteuer zu bezahlen. Mit Blick auf Importe bezeichnen es Anbieter als großes Problem, dass der Zoll immer wieder erratisch sein Vorgehen ändere.
Wichtiger Vertriebskanal ist die Ethiopian Agricultural Businesses Corporation. Die Staatsfirma hat das Monopol auf die Einfuhr von Dünger. Sie importiert auch Pestizide sowie Landtechnik und andere Inputgüter der Landwirtschaft und besitzt laut Webseite landesweit 24 „Mechanisierungszentren“. Zu den Vertretern von Landtechnik gehören Kaleb (Claas, Lemken) und Wereta (CNH).
Viel Technik ungenutzt
Rund die Hälfte der Landtechnik in Äthiopien steht ungenutzt oder kaputt herum, schätzt ein langjähriger Beobachter. Zu den Gründen gehörten der Mangel an Know-how und Ersatzteilen und der Fokus auf einen niedrigen Preis, wodurch unpassende Maschinen beschafft würden. Die akademische Ausbildung für die Branche sei verfehlt. Das „einzig funktionierende Trainingszentrum“ für die Ausbildung etwa von Managern oder Traktorfahrern sei das der Firma Kaleb.
Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.
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