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Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) reagiert mit Zuwendungen für die Weltgesundheitsorganisation und der Aufnahme einer Sozialanleihe in Rekordhöhe auf die Corona-Pandemie.
07.04.2021
Von Laura Sundermann | Bonn
Auch wenn COVID-19 erst spät in Afrika eintrifft und die Fallzahlen Anfang April 2020 im weltweiten Vergleich noch relativ gering sind, breitet sich das Virus auch hier aus und belastet die ohnehin schwachen Gesundheitssysteme.
Die AfDB reagierte Ende März 2020 mit ersten konkreten Maßnahmen, welche die Effekte der Pandemie in Afrika abschwächen sollen.
Zur Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigte der Verwaltungsrat der AfDB am 31. März 2020 Nothilfe in Höhe von 2 Millionen US-Dollar für die Organisation. Mit der Zuwendung antwortet die AfDB auf einen internationalen Aufruf der WHO. Diese verwendet die Mittel, um die afrikanischen Staaten dabei zu unterstützen, die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Etwaige Fälle müssen schnell erkannt und untersucht werden, um sie anschließend isolieren und behandeln zu können.
Konkret stärkt die WHO in Afrika mit dem Geld die Kapazitäten von 41 afrikanischen Ländern in den Bereichen Infektionsprävention, Tests und Behandlung. Darüber hinaus baut sie die Überwachungssysteme aus, beschafft und verteilt Labortest-Kits und Reagenzstoffe und unterstützt die nationale und regionale Koordinierung. Als weitere Maßnahme informiert die WHO die afrikanische Öffentlichkeit und sensibilisiert die Bevölkerung.
Bereits am 26. März 2020 hatte die Bank eine dreijährige Sozialanleihe mit einem Volumen von 3 Milliarden US-Dollar aufgenommen. Bei einer Sozialanleihe, auch Sozialer Wirkungskredit genannt, stellen private Kapitalgeber Mittel zur Verfügung, die von sozialen Einrichtungen für wichtige Dienstleistungen genutzt werden und die nach Ende der Laufzeit durch die öffentliche Hand zurückgezahlt werden. Der Erlös von "Fight COVID-19" soll dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie auf die afrikanischen Staaten und Unternehmen abzumildern. Es handelt sich um den bisher größten auf den internationalen Kapitalmärkten aufgelegten Sozialen Wirkungskredit. Er ist mit 0,75 Prozent verzinst.
Akinwumi Adesina, Präsident der AfDB, kündigte am 27. März 2020 eine "umfassende Reaktion" der Bank an und fügte hinzu: "Wir sind für Afrika da, und wir werden den Ländern rasch und in erheblichem Umfang Unterstützung zukommen lassen". Weitere Details wurden hierzu noch nicht bekannt gegeben.
Der Verwaltungsrat der Bank überprüft derweil, wie mit den satzungsgemäßen Jahresversammlungen der Bank, die ursprünglich für den 26. bis 29. Mai 2020 in Abidjan, Côte d'Ivoire, geplant waren, verfahren werden soll.