Praktische Erfahrungen mit dem Arbeitsrecht

Da arbeitsrechtliche Bestimmungen in zahlreichen verschiedenen "Modern Awards" geregelt sind, stehen die Personalabteilungen und Lohnbuchhaltungen in den Unternehmen häufig vor komplexen Aufgaben. Landesweit gibt es derzeit über 120 Modern Awards, die von der Fair Work Commission erlassen wurden und Mindestbedingungen für einzelne Branchen oder Berufe enthalten. Die Vorgaben der Modern Awards gelten jedoch nur für Beschäftigte, die weniger als 162.000 $A im Jahr verdienen.

Ein Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen kann dabei an mehrere verschiedene Modern Awards gebunden sein. In einem Handwerksbetrieb kann beispielsweise für einen angestellten Zimmermann der "Building and Construction Award" gelten, während für Verwaltungsmitarbeiter der "Clerks Award" Anwendung findet. Dies bedeutet, dass in Bezug auf Mindestlöhne, Überstundenzuschläge und Arbeitszeiten jeweils unterschiedliche Vorschriften beachtet werden müssen.

Die einzelnen Modern Awards enthalten wiederum selbst teils komplexe Eingruppierungsregelungen, etwa im Hinblick auf Qualifikation und Arbeitserfahrung. Immer wieder stellen Unternehmen im Nachgang fest, dass falsche Gehaltsbeträge ausgezahlt wurden. Zuletzt musste im Juni 2023 der Bergbaukonzern BHP bekannt geben, dass den Beschäftigten umgerechnet mindestens 280 Millionen US-Dollar zu wenig überwiesen wurde.

Bei Verstößen gegen die Vergütungsvorschriften der Modern Awards werden empfindliche Strafen verhängt. Experten empfehlen deshalb insbesondere größeren Unternehmen, entsprechende Analysen vorzunehmen, um unabsichtliche Verstöße und mögliche Sanktionen zu vermeiden.

Dieser Inhalt gehört zu