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Wirtschaftsumfeld | Bulgarien | Investitionsförderung
Die Regierung fördert die Entwicklung von Industrieparks. Eine der sich am schnellsten entwickelnden Wirtschaftsregionen ist Plovdiv.
06.05.2021
Von Dominik Vorhölter | Sofia
Bulgarien ist eine offene Volkswirtschaft innerhalb der Europäischen Union. Es gibt keine Beschränkungen für Unternehmen, die eine Niederlassung im Land besitzen. Unternehmer profitieren von einer vergleichsweise niedrigen Körperschaft- und Einkommensteuer von jeweils 10 Prozent. Die staatliche Holding für die Entwicklung von Industriezonen, NCIZ, lockt Investoren, mit Präferenzen wie etwa einer bevorzugten Behandlung nach dem Investitionsfördergesetz. Im Einzelnen bietet Bulgarien als Investor zertifizierten Unternehmen diese Vorzüge:
Für die Erschließung neuer Industrieparks will die Regierung in diesem Jahr 213,5 Millionen Euro bereitstellen, wie aus einem im Parlament genehmigten Plan hervorgeht. Das Ziel ist es, Unternehmen zu gewinnen, die im Rahmen der Coronakrise ihre Produktionskapazitäten nach Europa verlagern wollen. Dafür können Unternehmen rund 170 Millionen Euro für die Planung und Standortbestimmung erhalten.
Trotz der Pandemie werden bis Ende 2021 drei große Projekte im Gesamtwert von umgerechnet 50 Millionen Euro in der Industriezone Trakia (TEZ) in der Region Plovdiv realisiert. Der Bau eines neuen Werks für umgerechnet circa 20 Millionen Euro hat bereits angefangen. Dadurch werden voraussichtlich 150 Arbeitsplätze geschaffen. Die Region Plovdiv gehört zu den am dynamischsten wachsenden Wirtschaftszentren im Land.
Der Gesundheitstourismus sollte das neue Zugpferd für Investitionen werden, doch dann kam die Coronakrise dazwischen. Sie traf die Tourismusbranche, die im Jahr 2019 noch rund 12 Prozent zum BIP beigetragen hatte, am härtesten. Rund 80 Prozent der Reisegäste blieben Bulgarien fern. Die Aussichten der Branche auf ein erneutes Wachstum sehen nicht rosig aus, solange die Impfkampagne so langsam wie bisher weitergeht. Dabei hatte Bulgarien gute Voraussetzungen für den Gesundheitstourismus. Dazu trug auch bei, dass die deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen medizinische Vorsorgeleistungen in Bulgarien seit Herbst 2019 erstatten dürfen. Dennoch versucht der Staat, Gäste ins Land zu locken und wirbt im In- und Ausland damit, das Hygiene- und Sicherheitskonzept einzuhalten, das die international tätige Lobbyorganisation World Travel and Tourism Council eingeführt hat.
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