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Wirtschaftsumfeld | China | Einreisebestimmungen

China hebt Quarantänepflicht auf

Seit dem 8. Januar 2023 ist nach über 1.000 Tagen wieder die quarantänefreie Einreise in die Volksrepublik möglich. Die Visavergabe bleibt an enge Voraussetzungen geknüpft.

Von Robert Herzner | Hongkong

China hat nach jahrelanger Null-Covid-Politik Anfang Januar die Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus dem Ausland aufgehoben. Profitieren können von den ab 8. Januar geltenden Bestimmungen zunächst im Land ansässige ausländische Geschäftsleute. Dies gilt zum Beispiel für die über 5.600 deutschen Unternehmen in China. Viele der dort beschäftigten Expatriates nehmen erstmals seit drei Jahren Auslandsreisen vor, um endlich die Familie oder die Konzernzentrale zu besuchen. Seit dem Jahreswechsel ist ein deutlicher Anstieg von Reisen zu verzeichnen.

Experten erwarten, dass etwa ein Drittel der circa 4.000 in Shanghai lebenden Deutschen diese Möglichkeit zeitnah nutzt. Die Zunahme der Aus- und Rückreisen spiegelt sich in einem starken Anstieg der Fluggäste wider. So verzeichneten die chinesischen Flughäfen in der 1. Kalenderwoche 2023 (bis 9. Januar) mit einem Plus von 10,2 Prozent zur Vorwoche deutlich mehr Passagiere, so Angaben der britischen OAG Aviation Worldwide. Der Anstieg geht vor allem auf die Zunahme der Inlandsflüge zurück.

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Keine Änderung bei Visumsvoraussetzungen

In Bereich der Visavergabe sind allerdings keine Änderungen erfolgt. Deutsche Staatsbürger, die nicht über einen Aufenthaltstitel in China verfügen, müssen weiterhin ein Visum bei der zuständigen Auslandsvertretung beantragen. Nach Informationen der chinesischen Botschaft in Berlin steht diese Möglichkeit Personen offen, die entweder über ein amtliches Einladungsschreiben von einer in China ansässigen einschlägigen Behörde oder über ein Arbeitsvisum verfügen. Eine weitere Option besteht aus Gründen der Familienzusammenführung. 

PCR-Test bei Einreise nach China nötig 

Fluggäste, die von Deutschland nach China einreisen wollen, müssen weiterhin ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen. Der Test muss innerhalb von 48 Stunden vor Abflug nach China durchgeführt werden und kann von einem Hausarzt in Deutschland sowie einer amtlich anerkannten Teststelle stammen. Das PCR-Testergebnis ist in die Gesundheitserklärung des chinesischen Zolls einzutragen. Dies kann über WeChat, die offizielle App oder die Website des chinesischen Zolls geschehen. Nach der Einreise ist keine Quarantäne mehr erforderlich und der Flughafen kann individuell verlassen werden.

Der Direktflugverkehr zwischen China und Deutschland wird teilweise von chinesischen Airlines sowie der Lufthansa (Verbindungen ab/nach Shanghai und nach Peking) bedient. Nach wie vor ist die Zahl der Direktflugverbindungen begrenzt, für die 3. Kalenderwoche (16. bis 23. Januar) sind neun Flüge angesetzt.

Einreisen sind mit Transitflügen über Drittländer grundsätzlich möglich, sofern innerhalb von 48 Stunden vor Abflug nach China ein PCR-Test durchgeführt wurde. Bei Abflügen aus Deutschland können sich die Passagiere entweder in Deutschland oder in den Transitländern testen lassen. Bei fristgerechter Testung in Deutschland ist keine erneute Testung im Transitland erforderlich.

Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für China

Dennoch hat das Auswärtige Amt am ersten Januarwochenende vor nicht notwendigen Reisen nach China abgeraten. Begründet wird die Warnung mit der massiven Coronawelle in der Volksrepublik, durch die Krankenhäuser überlastet werden. Die Bundesregierung hat China als „Virusvariantengebiet, in dem eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht“ in einer neugeschaffenen Risikoklasse eingestuft.

PCR-Test auch bei Einreise nach Deutschland

Mit der Einstufung vom 9. Januar 2023 als drohendes Virusvariantengebiet besteht bei Einreise nach Deutschland für Reisende aus China eine Test- und Nachweispflicht. Bei Einreise ist ein negatives Testergebnis mittels Nukleinsäurenachweis (PCR) oder PoC-Antigen-Test nachzuweisen. Eine Anmeldepflicht vor Einreise besteht nicht.

Chinesische Staatsbürger benötigen ein Schengen-Visum für die Einreise. Dieses ist im für sie zuständigen Konsulargebiet in China zu beantragen. Die Visastellen arbeiten noch mit begrenzten Kapazitäten, seit dem Jahresbeginn werden diese jedoch deutlich erhöht. Um ein Visum zu Geschäftszwecken zu erhalten, ist vom Arbeitgeber die wirtschaftliche Notwendigkeit nachzuweisen. Dies betrifft auch Mitarbeiter deutscher Unternehmen.

Unabhängig von den deutschen Einreisebestimmungen besteht die Möglichkeit, dass die Fluglinie vor Abflug einen negativen PCR-Test verlangt. Aufgrund der hohen Auslastung der Krankenhäuser und dem Abbau der mobilen Test-Center kann es derzeit sehr schwierig sein, in China einen PCR-Test durchzuführen.

Transit über Hongkong als Option 

Aufgrund der weiterhin begrenzten Flugkapazitäten insbesondere zwischen Europa und China ist die Einreise per Landweg von Hongkong nach Shenzhen eine wichtige Option, die auch von deutschen Staatsbürgern in Anspruch genommen wird. Seit dem 8. Januar können bis zu 60.000 Personen zwischen Hongkong und China über die sieben Grenzübergänge ein- beziehungsweise ausreisen. Ebenso wie bei Flugreisen ist eine Quarantäne nicht mehr erforderlich und ein maximal 48 Stunden alter, negativer PRC-Test vorzulegen. 

In Hongkong registrierten sich bis zum 6. Januar über 286.000 Einwohner für eine Ausreise nach China für die bis zum 4. März buchbaren Passagen über die Landgrenzen. Die Buchung steht offen für Bewohner sowie Besucher Hongkongs und erfolgt nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip. Die höchsten Quoten bestehen für die Grenzübergänge Futian Port mit 35.000 Personen und Shenzhen Bay mit 10.000 Personen pro Tag.

Einreise nach Hongkong mit Schnelltest möglich

Seit dem 29. Dezember 2022 erfolgt nach der Einreise in Hongkong kein PCR-Test mehr. Ein maximal 24 Stunden alter, negativer Antigen-Schnelltest (Rapid Antigen Test/RAT) ist ausreichend. Im Anschluss an das negative Testergebnis ist ein elektronisches Gesundheitszertifikat auszufüllen. Dieses wird auf der Seite des Hongkonger Gesundheitsministeriums erstellt und generiert einen 96 Stunden gültigen, grünen QR-Code. Dieser Code ist für das Boarding notwendig. Einschränkungen bestehen für Einreisende nicht.

Aktuelle Informationen zu Reisen nach China

Personen, die in oder nach China reisen wollen, sollten sich unmittelbar vor der Reise erneut zur Situation vor Ort kundig machen.


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