Branchen | Dänemark | Gesundheitswesen
25 neue Krankenhäuser werden gebaut
Dänemark will für eine halbe Milliarde Euro lokal bessere Behandlungsmöglichkeiten für chronisch Kranke beispielsweise mit Lungen-, Herz- oder Nierenbeschwerden schaffen.
13.10.2022
Von Michał Woźniak | Stockholm
Nachdem sich Dänemark von der Idee, spezialisierte Gesundheitsdienstleistungen ausschließlich in wenigen Großkrankenhäusern anzubieten, verabschiedet hat, wurde die neue Strategie mit der im Frühjahr 2022 vorgestellten Gesundheitsreform konkretisiert. Neben Initiativen zur Einschränkung des Alkoholkonsums, einer nikotinfreien Generation 2010+, weiterer Datendigitalisierung und Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Gesundheits- und Pflegewesen, steht vor allem eine bessere Betreuung der alternden Gesellschaft "in der Nähe ihrer eigenen Wohnung" im Fokus.
Entsprechend wurden knapp 540 Millionen Euro der insgesamt auf über 910 Millionen Euro bezifferten Ausgaben im Rahmen der Strategie für den Bau von bis zu 25 lokalen Krankenhäusern verplant. Anfang Oktober 2022 stellte nun die dänische Gesundheitsbehörde die Grundanforderungen an die neuen Einrichtungen vor. Sie sollen eine Art Co-Working-Space darstellen, in dem sich Fachärzte, Hausärzte, Pflegekräfte oder Apotheken ansiedeln. Angepeilt wird, tagsüber und möglicherweise in den Abendstunden ambulante Behandlungen und Diagnoseleistungen anzubieten. Ein 24-Stunden-Betrieb ist nicht vorgesehen.
"Jetzt müssen Regionen und Kommunen gemeinsam ausarbeiten, wie sie ein Lokalkrankenhaus organisieren", skizzierte Gesundheitsminister Magnus Heunicke den nächsten Schritt. Voraussichtlich Anfang 2023 sollen die Standorte verkündet werden und im Laufe des Jahres erste Mittel fließen. Darüber informiert das Gesundheitsministerium.
