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Branchen | Dänemark | Medizintechnik

Rahmenbedingungen

Das dänische Auftragswesen zeichnet sich durch hohe Transparenz aus. Wegen der hohen Konsultationsbereitschaft sind kulturelle und sprachliche Kenntnisse sehr empfehlenswert.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Gebündelt und transparent

Der wichtigste Dienstleister im Gesundheitswesen in Dänemark, die öffentliche Hand, kauft entsprechend dem Vergabewesen der Europäischen Union (EU) ein. Die Aufträge für Medizintechnik, Verbrauchsmaterialien, immer öfter aber auch digitale Technologien, werden von den Kommunen ausgeschrieben. Tender sind sowohl auf dem nationalen Einkaufsportal, als auch dem Gemeinschaftsportal der fünf Regionen zu finden. Teilweise finden sie sich ebenfalls im EU-Ausschreibungssystem TED wieder.

Separat gehandhabt werden Pflegehilfsmittel. Um bezuschusst angeboten werden zu können, muss eine Freigabe des dänischen Sozialamts vorliegen. Die entsprechenden Produkte werden dann in die Hilfsmitteldatenbank aufgenommen.

Privatärzte und -praxen bündeln ihr Einkäufe größtenteils auch um Skaleneffekte zu nutzen und die Einkaufspreise zu senken. Dafür nutzen sie entweder Einkaufsplattformen, die durch die Regionen zur Verfügung gestellt werden, wie beispielsweise ILS Online in Nordjötland, oder von privaten Institutionen getragene Portale, wie dem Einkaufsverband der dänischen Ärzte.

Bei den Entscheidungskriterien dominiert bei Aufträgen der Regionen und individueller Ärzte der Preis. Auf Zentralebene wird mehr Wert auf Qualitätskriterien und die Lebenszeitkosten gelegt.

Dänisch sollte sein

Zu beachten ist, dass die Ausschreibungen meistens ausschließlich auf Dänisch veröffentlicht werden. Auf den im Rahmen der Verfahren oftmals angebotenen Bietertreffen können Details zum Bedarf besprochen werden. Üblich ist ferner Dialogbereitschaft seitens der Auftraggeber sowie eine Offenheit gegenüber Technologieberatung. Insofern empfiehlt sich beim Vertrieb der Einsatz von Partnern oder Personal, das sowohl der dänischen Sprache mächtig als auch mit den Gepflogenheiten im Land vertraut ist. Die Zusammenarbeit mit einem lokalen Distributor hat zudem den Vorteil, meistens Zugang zu allen drei skandinavischen Ländern zu erhalten.

Binnenmarkt erleichtert Zugang

Um Produkte im Bereich des Gesundheitswesens in Dänemark anbieten zu können, müssen diese das europäische CE-Zertifikat besitzen.

Im innergemeinschaftlichen EU-Warenverkehr sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa die Website des Deutschen Instituts für Normung e.V.).

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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