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Skandinavischer Spitzenreiter: Dänemark baut Bio-Vorsprung aus
Deutsche Anbieter von Bioprodukten sollten ihren Blick nach Norden richten. Ein Markt in Skandinavien ragt besonders heraus.
20.05.2025
Von Judith Illerhaus | Stockholm
Bis 2030 soll in Dänemark der Anteil von Bioprodukten am Umsatz des gesamten Lebensmittelmarkts auf knapp 20 Prozent ansteigen. Dies ergeben neu veröffentlichte Daten des Statistik-Portals Statista. Im skandinavischen Vergleich liegt Dänemark damit vorn beim Umsatz mit Biolebensmitteln: Im Jahr 2024 lag deren Anteil dort bei 15,9 Prozent, in Schweden bei 8,3 Prozent und in Norwegen sogar nur bei 3,4 Prozent. Damit festigt sich der Trend zur ökologisch-nachhaltigen Ernährung besonders auf dem dänischen Markt.
Die dänische Regierung hat den Trend für nachhaltig produzierte Lebensmittel früh erkannt. Sie veröffentlichte im Oktober 2023 sogar den ersten nationalen Aktionsplan für rein pflanzenbasierte Ernährung. Etwa 170 Millionen Euro wurden für die Förderung der Produktion pflanzenbasierter verarbeiteter Lebensmittel bereitgestellt. Der Großteil der staatlichen Gelder floss in einen neu angelegten Fonds, "The Plant-Based Food Grant". Für die erste Förderrunde im Jahr 2024 waren 101 Anträge von Start-Ups, Universitäten und anderen Organisationen eingereicht worden, die mehr als das Dreifache des zugewiesenen Budgets von knapp 8 Millionen Euro beantragten.
Ein Beispiel für ein gefördertes Unternehmen ist Nordic Harvest. Es betreibt die größte vertikale Farm Europas und vereint die Trends Nachhaltigkeit und ökologischen Anbau. Angebaut werden Gemüse und Kräuter in Hydrokultur auf 14 Etagen. Auch ein Markteintritt in Deutschland steht für das Unternehmen im Raum.