Standortentscheidung für Flüssigerdgas-Terminal gefallen

Das von Finnland und Estland zur gemeinsamen Nutzung vorgesehene Flüssigerdgas-Terminal (LNG-Terminal) wird im finnischen Hafen Inkoo liegen. Der Bau kommt nach Angaben des finnischen Wirtschaftsministeriums planmäßig voran. Der Hafen liegt in unmittelbarer Nähe zur 2020 in Betrieb genommenen Gaspipeline Balticconnector. Sie verbindet das estnische und finnische Gasnetz. 

Wichtigster Bestandteil des Terminals ist eine schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit (Floating Storage and Regasification Unit; FSRU), auch LNG-Terminalschiff genannt. Sie nimmt das LNG-Gas von den ankommenden Tankern auf und wandelt es wieder in einen gasförmigen Zustand um. Finnlands Netzbetreiber Gasgrid hat im Mai 2022 das LNG-Terminalschiff Exemplar mit einer jährlichen Gaskapazität von 35 Terawattstunden für zehn Jahre geleast. 

Grundlage für die gemeinsame Nutzung des LNG-Terminals ist eine Absichtserklärung, welche die beiden Länder im April 2022 unterschrieben haben. Zum damaligen Zeitpunkt kam neben dem finnischen Standort Inkoo auch der estnische Hafen Paldiski infrage. Wie Estlands Wirtschaftsministerin Riina Sikkut betont, werden die Bauarbeiten auch in Paldiski fortgesetzt. "Die estnische Infrastruktur soll es ermöglichen, das LNG-Terminal bei Bedarf auch nach Estland zu bringen“, sagt Sikkut. Unabhängig vom Standort wird das LNG-Terminal die Gasversorgung Estlands und Finnlands der Ministerin zufolge zu gleichen Bedingungen sicherstellen.