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Branchen | Frankreich | Hochbau

Branchenstruktur

Große Konzerne dominieren den Sektor und sind in allen Segmenten stark vertreten. Steigende Materialkosten haben die Margen der Firmen unter Druck gesetzt.

Von Peter Buerstedde | Paris

Die französische Bauindustrie zählte 2019 nach Angaben der FFB insgesamt 410.000 Unternehmen. Der Großteil (94 Prozent) hat zehn oder weniger Mitarbeiter, nur etwa 200 Betriebe beschäftigen mehr als 200 Personen. Von den insgesamt 1,54 Millionen Beschäftigten sind 386.400 im Bauhandwerk beschäftigt. Die Baubranche erwirtschaftete 2020 etwa 52 Milliarden Euro im Neubau und 73 Milliarden Euro in der Instandhaltung und Renovierung für einen Gesamtumsatz von 125 Milliarden Euro (vor Steuern).

Drei Konzerne dominieren

Größere Aufträge werden in den meisten Fällen von den führenden französischen Baukonzernen Vinci, Bouygues oder Eiffage übernommen, die auch zu den größten Baufirmen in Europa zählen. Als Teil großer Konglomerate sind sie auch in vielen anderen Bereichen tätig, darunter als Betreiber von Parkhäusern, Konzessionäre für Autobahnen und Flughäfen, aber auch in der Telekommunikation oder im Medienbereich. Möglichkeiten für eine Beteiligung bestehen als Subunternehmer oder im Rahmen einer Partnerschaft mit einem einheimischen Unternehmen. Wer eigenständig agieren will, muss sich eingehend mit dem französischen Baurecht und den Besonderheiten der Gewährleistung beschäftigen.

Unter den großen Unternehmen sind vor allem Vinci, Bouygues und Eiffage auch im Ausland aktiv. Der Gesamtwert der im Ausland erbrachten Bauleistungen französischer Unternehmen betrug 2019 nach Angaben des FFB im Gebäudebau rund 8,0 Milliarden Euro, davon 62 Prozent in Europa, 18 Prozent in Asien, 8 Prozent in Lateinamerika, 5 Prozent in Australien/Ozeanien, 4 Prozent in Afrika und 3 Prozent in Nordamerika.

Margen unter Druck

Die Erholung in vielen Bausegmenten hat die Umsätze der Unternehmen 2021 in die Höhe getrieben. Lieferengpässe, steigende Materialkosten und höhere Kosten durch Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf den Baustellen haben aber nach Darstellung des Bauverbandes FFB die Finanzlage der Unternehmen verschlechtert. Die operativen Margen hätten daher nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht und würden sogar seit dem zweiten Halbjahr 2021 wieder schrumpfen.

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