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Medizintechnik wird kaum vor Ort produziert. Nahezu alles muss importiert werden. Deutsche Firmen konkurrieren vor allem mit US-amerikanischen und japanischen Anbietern.
17.12.2020
Von Roland Rohde | Hongkong
In der Sonderverwaltungsregion (SVR) besteht kaum noch verarbeitendes Gewerbe. Laut Angaben des Hong Kong Trade Development Council (TDC) existierten 2019 zwar noch rund 140 produzierende Betriebe der Medizin- und Biotechnologiesparte, diese beschäftigen aber lediglich 700 Menschen. Im Jahr 2018 gab es noch zehn Unternehmen und 200 Angestellte mehr.
Nur in wenigen Firmen dürfte eine moderne Fertigung stattfinden. Die meisten Hersteller agieren als Auftragsfertiger für internationale Markenhersteller und betreiben kaum eigene Forschung und Entwicklung. Sie stellen Massage- oder Blutdruckmessgeräte her. Viele haben sich auf das industrielle Design spezialisiert.
Daneben gab es 2019 knapp 1.400 Firmen mit mehr als 7.500 Angestellten, die sich auf den Import und Export von Medizintechnik spezialisiert hatten. Auf dem Papier handelt es sich zwar um reine Handelsunternehmen, doch sie verfügen teils über eigene Fertigungskapazitäten auf dem chinesischen Festland. Sie wickeln über ihr Hongkonger Hauptquartier die Beschaffung der Vorprodukte und den Vertrieb ihrer Fertigwaren ab.
Hongkong muss damit weit über 90 Prozent seines Bedarfes an Medizintechnik importieren. Dadurch konkurrieren ausländische Hersteller in der SVR mit Wettbewerbern, die sie auch von anderen Märkten her kennen. Deutsche Firmen müssen vor allem mit Anbietern aus den USA und Japan um Marktanteile wetteifern. Diese bieten ihre Produkte oft zu niedrigeren Preisen an. Zudem bieten insbesondere japanische Firmen einen günstigeren und besseren Wartungsservice.
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