Schönheitspflege ist ein Wachstumsmarkt

Laut Branchenangaben hat der indische Markt für Verpackungen einen Umfang von 50 bis 53 Milliarden US-Dollar (US$). Es dominieren steife Verpackungen deutlich gegenüber flexiblen Verpackungen. Experten schätzen aber, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Unternehmen in der Verpackungsbranche dem informellen Sektor zuzuordnen sind. Mit dementsprechend großer Unsicherheit sind Aussagen zu den Anteilen an genutzten Verpackungsmaterialien behaftet.

Das Beratungsunternehmen T&A Consulting beziffert den Verpackungsmarkt für 2020 bereits auf 100 bis 150 Milliarden US$, bezieht darin aber nicht nur Verpackungsmaterialien, sondern auch Maschinen und Rohstoffe mit ein. Die Experten prognostizieren bis 2025 ein Wachstum auf 205 Milliarden US$.

Aktuelle Zahlen zur Branchengröße in Bezug auf Kosmetikverpackungen sind schwer zu finden und divergieren oft. Geht es nach den Analysten von T&A Consulting, dann wird rund 10 Prozent der Nachfrage an Verpackungsmaterialien und -maschinen durch die Produzenten von Körperpflegeprodukten verursacht.

Im Jahr 2021 soll der Markt für Kosmetik- und Körperpflegeverpackungen rund 4,4 Milliarden US$ groß gewesen sein, schätzen die Marktforscher von Maximize Market Research. Die Experten halten ein Wachstum bis auf 7,6 Milliarden US$ bis 2029 für möglich. 

Nachhaltigkeit liegt weiter im Trend

Insbesondere Cremes und Lotionen, aber auch Shampoos werden vornehmlich mit harten Kunststoffen verpackt. Nachhaltigkeit bleibt jedoch der große Trend, auch für Kosmetika. Immer mehr Marken richten sich nach diesem Kundenwunsch. Das betrifft nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch die Verpackungen der Kosmetika. Daher kommen immer mehr Verpackungen aus Papier und teilweise Glas zum Einsatz. Recyceltes Plastik nimmt ebenfalls an Bedeutung als Verpackungsmaterial zu, genau wie wiederbefüllbare Gefäße.

Gerade für die zahlungskräftige Kundschaft muss die Verpackung darüber hinaus wertig aussehen und sich entsprechend anfühlen. Für Konsumenten mit geringeren Einkommen ist es wichtig, dass kleine Verpackungsgrößen angeboten werden. Speziell für die Haar- und Körperpflege werden nach wie vor Kleinstpackungen – sogenannte Sachets – angeboten. Sie kosten umgerechnet nur wenige Cents und werden fast ausschließlich aus weichen Kunststoffen gefertigt. Weil Kundenbindung immer wichtiger wird, setzen viele Unternehmen auf auffällige Verpackungen. Damit soll der Wiedererkennungswert der Produkte erhöht werden. 

Ein Riese mischt den Markt auf

Anfang 2023 gab Reliance, das größte Industriekonglomerat des Landes, bekannt, sich stärker im Konsumgüterbereich engagieren zu wollen. Damit einhergehend stellte das Unternehmen eine Reihe neuer Körperpflegeprodukte wie beispielsweise Seifen vor. Über eine aggressive Preisstrategie versucht das Unternehmen derzeit, Marktanteile zu gewinnen. Weil gleichzeitig Inputgüter günstiger werden, ziehen andere Hersteller mit Preissenkungen nach. Dies dürfte für mehr Nachfrage sorgen. 

Nachfrage nach Kosmetika steigt

Laut Angaben des Marktforschungsunternehmens Research and Markets beträgt die Marktgröße der Kosmetikbranche (Beauty und Personal Care) 2023 geschätzte 26 Milliarden US$. Bis 2028 wird ein Anstieg auf 35,2 Milliarden US$ vorhergesagt. Das Datenportal Statista geht von einem Branchenumsatz im Umfang von 27,2 Milliarden US$ für das Jahr 2023 aus und prognostiziert ebenfalls weiteres Wachstum. Bis 2026 soll der Wert auf rund 30 Milliarden US$ anwachsen.

Der Umsatz pro Kopf dürfte damit von rund 19 US-Dollar im Jahr 2023 auf knapp 21 US$ im Jahr 2026 steigen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Indien mittlerweile das bevölkerungsreichste Land der Erde sein dürfte.

Insbesondere das Jahr 2022 brachte starke Umsatzzuwächse aufgrund der abflauenden Coronapandemie und dem Abbau von aufgestautem Konsumbedürfnissen. Für die Jahre bis 2026 schätzen die Experten die jährlichen Umsatzwachstumsraten auf knapp über 3 Prozent.

Das Marktforschungsunternehmen NielsenIQ schätzt die Marktentwicklung ebenfalls positiv ein. Die Experten prognostizieren ein Wachstum für schnelllebige Konsumgüter (Fast Moving Consumer Goods; FMCG) von 7 bis 9 Prozent für das Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr. Kosmetika zählen unter anderem zu den FMCG. NielsenIQ sieht das Wachstum durch höhere Mengen verursacht. Im Jahr 2022 wuchs die Branche auch um 8,4 Prozent im Vergleich zu 2021, damals waren es aber eher höhere Preise, die zu der Steigerung beitrugen.

Onlinehandel zeigt wachsenden Marktanteil auf

Daten von Statista verdeutlichen die zunehmend wichtige Rolle des Onlinehandels mit Kosmetika. Im 1. Halbjahr 2023 bestellten die Konsumenten bereits knapp 13 Prozent der Kosmetikprodukte online. Bis 2025 sollen es 18 Prozent werden, und auch danach dürfte der Trend zum Kauf im Internet anhalten. Diese Entwicklung bedarf entsprechender Verpackungen, die den Versand ermöglichen und den Verbrauchern beim Auspacken ein positives Konsumerlebnis ermöglichen. Zu den wichtigsten Onlineportalen für Kosmetika in Indien gehört beispielsweise NYKAA. 

Produktionsmengen von Kosmetika sanken zuletzt 

Trotz wachsender Umsätze waren die Produktionsmengen im Finanzjahr 2022/2023 (1. April bis 31. März) weitgehend rückläufig. Das hat auch mit gestiegenen Preisen zu tun. Diese ließen die Konsumenten oft weniger beherzt zugreifen. Bis auf Haarfärbemittel und Cremes waren die hergestellten Mengen in den meisten Kategorien rückläufig.