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Indonesien sucht nach seltenen Erden
Der südostasiatische Inselstaat will seine Vorkommen an Seltenerdmetallen erfassen, um den Abbau und eine Weiterverarbeitung zu ermöglichen.
28.04.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Das Ministerium für Energie und Rohstoffe (Ministry of Energy and Mineral Resources, indonesische Abkürzung: ESDM) hat angekündigt, Indonesiens Vorkommen an seltenen Erden systematisch zu ermitteln. Bisher sind in Indonesien acht Regionen mit Vorkommen bekannt. Die größten Ressourcen soll es in der Provinz Bangka Belitung geben, die dem Süden Sumatras vorgelagert ist. Dort sollen in Zinnminen 13 der 17 Seltenerdmetalle gefunden worden sein, darunter größere Mengen von Neodym und Praseodym. Insgesamt werden die Bestände der Zinnminen von Bangka Belitung auf etwa 200.000 Tonnen geschätzt.
In sieben weiteren Regionen wurden im kleinen Umfang seltene Erden gefunden, darunter in Nordsumatra, Westkalimantan und Zentralsulawesi.
Ziel der Erfassung ist die Ausbeutung und Verarbeitung von seltenen Erden. Sie sind auf dem Weltmarkt begehrt. Industrien, die sie benötigen, suchen dringend nach Alternativen zu Seltenerdmetall-Lieferungen aus China.
Das rohstoffreiche Indonesien dürfte bei einem Abbau auf eine eigene Weiterverarbeitung bestehen, um Wertschöpfung im Land zu halten. Medienberichten zufolge arbeitet das Ministerium an einer entsprechenden Road Map. Vorbild könnte das Exportverbot von unverarbeiteten Metallerzen sein, das zum Bau von zahlreichen Schmelzanlagen und dem Entstehen einer riesigen Edelstahlindustrie geführt hat. Dabei haben chinesische Unternehmen vor allem auf Sulawesi in wenigen Jahren 30 Milliarden US-Dollar in die Wertschöpfungskette von Nickel investiert.
