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Marktorganisation

Der Strommarkt wird, wie viele andere Industriebranchen auch, stark staatlich gesteuert. Für Investoren ist das Umfeld schwierig. 

Von Frank Malerius | Jakarta

Der Staat dominiert den Strommarkt

Der indonesische Strommarkt liegt weitgehend in der Hand des staatlichen Stromkonzerns PLN. Er ist für etwa zwei Drittel der Stromerzeugung verantwortlich und hat ein Monopol beim Netzbetrieb und der Verteilung zum Endverbraucher. Flankiert wird er von den privaten und unabhängigen Stromerzeugern (Independent Power Producers, IPPs). Sie engagieren sich nur, wenn PLN attraktive Investitionsbedingungen bietet. Die IPPs sind vielfach im unwegsamen und unterentwickelten Osten des Archipels engagiert.

Ein gängiges Modell ist Built-Own-Operate-Transfer (BOOT). Demnach baut ein Investor ein Kraftwerk und betreibt es für 20 oder 30 Jahre. Nach diesem Zeitraum muss es dann an PLN übergeben werden. Diese Regelung wurde inzwischen aufgeweicht. Mittlerweile kann ein Investor auch Eigentümer von Kraftwerken bleiben.

Erneuerbare-Energien-Gesetz erwartet

Ein wichtiger Anreiz für IPPs sind die von PLN festgelegten und regional gestaffelten Stromerzeugungspreise. IPPs bekommen dort, wo der regionale Erzeugungspreis über dem Landesdurchschnitt liegt (das ist vor allem im Osten des Archipels der Fall), maximal 85 Prozent vom Erzeugungspreis vergütet. In infrastrukturell gut entwickelten Regionen wie Java liegen die Erzeugungspreise bei knapp über 6 US-Dollar(US$)-Cent. Im unterentwickelten Osten liegen die Erzeugungspreise zwischen etwa 10 und 19 US$-Cent.

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Es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf diese Vergütung, denn für erneuerbare Energien existiert noch kein rechtlicher Rahmen auf Gesetzesebene. Ausländische Investoren müssen sich mit PLN einigen. PLN gilt als schwieriger Verhandlungspartner. Zudem gibt es in Indonesien eine vergleichsweise geringe Rechtssicherheit. Ohne Investitionsschutzabkommen sind größere Energieprojekte schwer umsetzbar.

Die Branche wartet auf ein Gesetz für erneuerbare Energien, das eigentlich bereits 2020 in Kraft getreten sein sollte. Es soll erstmalig eine gesetzliche Grundlage für erneuerbare Energien bieten und wird von Marktteilnehmern mit Spannung erwartet. Gleichzeitig soll es eine Neugestaltung der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien geben. Sie soll die Anreize für entsprechende Projekte erheblich steigern.

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