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Politische Ziele
Die Solarenergie fristet in Indonesien trotz großen Potenzials bisher nur ein Nischendasein. Nach internationalem Druck zum Klimaschutz soll sie nun aber ausgebaut werden.
22.04.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Solarenergienutzung steht noch am Anfang
Solarenergie spielt in Indonesien bisher keine nennenswerte Rolle. Solaranlagen erzeugen nicht einmal ein Prozent des Stroms der insgesamt schwachen erneuerbaren Energien. Für die gesamte Stromerzeugung ist Solarstrom erst recht ohne Bedeutung. Solarenergie wird in kleinem Maßstab in einigen abgelegenen Orten genutzt, die an kein größeres Stromnetz angebunden sind. Dort sichert Solarenergie mancherorts in Kombination mit Batterien eine Versorgung.
Im Zehnjahresplan des staatlichen Strommonopolisten PLN von 2019 wurden die Ausbauziele für Erzeugungskapazitäten von Solarstrom bis 2030 mit gerade einmal 900 Megawatt angegeben (Vergleich Zubau Deutschland in 2020: 4,9 Gigawatt). Doch durch internationalen Druck zu mehr Klimaschutz ist Bewegung in die Branche gekommen. Der aktuelle Plan sieht nun einen Ausbau um 4,7 Gigawatt bis 2030 vor. Da ein Großteil der Technologie für Solaranlagen importiert werden muss, steht die Regierung mit Blick auf die Außenhandelsbilanz oft auf der Bremse. Ein gängiges Mittel sind Local-Content-Bestimmungen.
Wachsendes Potenzial bei Dachanlagen
Kleinere Projekte, wie etwa der Einsatz von Solaranlagen zum Ersatz von Dieselgeneratoren, werden von PLN ausgeschrieben. Größere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien können durchaus aus Verhandlungen zwischen Regierungen entstehen. Ein wachsendes Potenzial gibt es bei Dachanlagen. Hier bietet die Regierung privaten Betreibern seit 2021 zusätzliche Anreize.