Branchen | Indonesien | Energiespeicherung, Batterien
Südkorea baut Batteriezellenfabrik in Indonesien
Vor den Toren Jakartas starten LG und Hyundai den Bau einer Produktionsstätte für Batteriezellen für E-Autos. Das Milliardenprojekt dürfte zunächst vor allem auf den Export zielen.
30.09.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Im östlich von Jakarta gelegenen Karawang, dem Zentrum der indonesischen Automobilindustrie, entsteht die erste Fabrik für Batteriezellen im Archipel. Sie kostet 1,1 Milliarden US-Dollar (US$) und dürfte 2024 die Produktion aufnehmen. Dort sollen jährlich Lithium-Ionen-Batteriezellen (NCMA-Batterien) mit einer Kapazität von 10 Gigawattstunden für E-Autos von Hyundai hergestellt werden. Hyundai plant in Westjava eine E-Auto-Produktion. Das Projekt ist Teil von geplanten Investitionen in die Batterieproduktion von 10 Milliarden US$.
Die Fabrik soll 1.000 Mitarbeiter beschäftigen und ist ein Joint Venture zwischen LG Energy Solution, Hyundai Motor Company und der staatlichen Indonesian Battery Corporation (IBC). NCMA-Batterien haben einen hohen Nickelanteil. Ein Standortvorteil Indonesiens sind die großen Nickelvorkommen.
Schwieriger Heimatmarkt
Auch Indonesien strebt eine Wende zur Elektromobilität an. Kalkül dabei dürften vor allem der Abbau der Überkapazitäten in der auf Kohle basierten Stromerzeugung auf Java sowie die steigende Abhängigkeit von Mineralölimporten sein. Jedoch gibt es laut Industrieministerium im Land derzeit gerade einmal 150 E-Autos (von insgesamt 16 Millionen Pkw) sowie 5.500 E-Motorräder (bei 120 Millionen Motorrädern).
Bis 2025 sollen es 400.000 E-Autos und 1,8 Millionen E-Motorräder werden. Doch die Voraussetzungen dafür sind ungünstig, denn die Modelle sind für den Durchschnittsverbraucher zu teuer. Zudem gibt es landesweit erst 240 Ladestationen.
