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TikTok muss Onlinehandel einstellen
Indonesien verbietet Social-Media-Plattformen den Verkauf von Produkten. Dieser Schritt soll den stationären Handel schützen. Er beschränkt aber auch andere Industriebetriebe.
19.10.2023
Von Frank Malerius | Jakarta
Die indonesische Regierung hat mit der Regulierung 31/2023 sozialen Medien den Onlinehandel untersagt. Deshalb musste TikTok am 4. Oktober 2023 seinen indonesischen TikTok-Shop schließen. Die medial stark begleitete Maßnahme hat große Bedeutung, denn Millionen Indonesier kaufen und verkaufen über den TikTok-Shop Speisen, Kosmetik oder Bekleidung. Das Verbot betrifft aber auch traditionelle Industriebetriebe. Sie nutzen TikTok nicht nur für die Bewerbung ihrer Produkte, sondern auch für deren Verkauf. Wer etwa Additive für Zement benötigt, kann sie dort erwerben.
Der indonesische TikTok-Shop bestand erst seit zweieinhalb Jahren und soll einen Marktanteil im Onlinehandel von 5 Prozent gehabt haben. Im Rahmen des sogenannten "Project S" wollte TikTok im Archipel nicht nur Verkaufsplattform, sondern auch selbst Verkäufer werden und hat dafür eine Lizenz für die Zahlungsabwicklung beantragt.
Vordergründig soll das Verbot den stark unter dem E-Commerce leidenden stationären Handel schützen. Doch die Regierung will auch die Kontrolle über den Import von Waren behalten. Deshalb hat sie gleichzeitig E-Commerce-Anbietern eine Preisuntergrenze für Importprodukte von 100 US-Dollar gesetzt. Diese fallen dadurch unter die Zollregeln. Zudem müssen Anbieter ab November 2023 genaue Angaben zu den ausländisch bezogenen Waren an die Zollbehörden übermitteln.
Der E-Commerce in Indonesien wird weitgehend über die Verordnung 50/2023 des Handelsministeriums reguliert.
