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Werbung
Indonesiens Werbeausgaben steigen im Gleichschritt mit dem Wirtschaftswachstum. Gedruckte Werbekanäle verlieren an Bedeutung (Stand: Mai 2022).
Von Frank Malerius | Jakarta
Markttrends: Digitale Werbeausgaben legen zu
Die dauerhaften und hohen Wirtschaftswachstumsraten Indonesiens beflügeln den Optimismus und damit die Kauflust der Menschen. Der private Konsum trägt mehr als die Hälfte zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei. Befeuert wird er durch Werbung, die im öffentlichen Leben omnipräsent ist. Die Druckmedien sind in besonderem Maße von ihr abhängig. Denn das Erlösmodell der Zeitungen und Zeitschriften kann sich viel weniger als anderswo auf Vertriebseinnahmen stützen. Der wirtschaftliche Abschwung während der Coronapandemie und der damit verbundene Rückgang von Anzeigen schlägt daher direkt auf ihre Existenzfähigkeit durch.
Es gibt keine verlässlichen Zahlen zum Werbemarkt, auch nicht vom Branchenverband der Werbeagenturen, P3I Pusat. Die wenigen verfügbaren Daten stammen aus internationalen Quellen. Sie unterscheiden sich stark und dürften nur grobe Projektionen auf Basis des Wirtschaftswachstums sein, die aktuelle Markttrends nicht abbilden können.
Nielsen Media Research taxiert den indonesischen Werbemarkt 2021 auf 18,5 Milliarden US-Dollar (US$), mit einem Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Coronajahr 2020. Demnach entfielen 78,2 Prozent der Werbung auf das Fernsehen, 15,9 Prozent auf digitale Kanäle und nur noch 5,5 Prozent auf die Printmedien. Die Werbung im Digitalbereich stieg dabei laut Nielsen um 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr und hat angesichts des Medienverhaltens junger Indonesier auch in Zukunft das größte Wachstumspotenzial.
Werbeträger | Anteil |
---|---|
Fernsehen | 78,2 |
Digitalkanäle | 15,9 |
5,5 | |
Radio | 0,4 |