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Meldung Wirtschaftsumfeld Indonesien Elektromobilität
Die in der Provinz Ostkalimantan entstehende neue Hauptstadt Indonesiens soll nur für batteriebetriebene Autos zugänglich sein. Diese Ankündigung ist aber mit Vorsicht zu genießen.
04.03.2020
Der einflussreiche Coordinating Minister for Maritime Affairs and Investment, Luhut Pandjaitan, hat laut Presseangaben gesagt, dass konventionelle Automobile aus der Region nicht in die neue indonesische Hauptstadt fahren dürfen. Sie müssten stattdessen außerhalb parken, und zwar an Haltestellen des elektrisch betriebenen öffentlichen Nahverkehrs.
Baubeginn für die neue, noch namenlose Hauptstadt dürfte noch 2020 sein. Sie soll – als Symbol für die Fortschrittlichkeit des Archipels – „grün“ und nachhaltig werden, die Gebäude energieeffizient, der Verkehr elektrisch und die Stromerzeugung regenerativ sein.
Ob der Straßenverkehr tatsächlich rein elektrisch sein wird, ist aber zweifelhaft. Denn Indonesien wird keine Importe von Elektromobilen in größerem Umfang zulassen. Eine eigene Produktion ist zwar geplant, bestätigte Zusagen großer internationaler Automobilkonzerne über entsprechende Investitionen sind bisher indes nicht bekannt.
In Kalimantan gibt es aktuell keine nennenswerte Produktion von Ökostrom. Allerdings werden 10 Prozent der benötigten Elektrizität importiert, sie stammt überwiegend aus Wasserkraftwerken in Malaysia. Die Provinz Ostkalimantan ist ein Schwerpunkt der Kohleförderung. Landesweit werden 60 Prozent des Stroms in Kohlekraftwerken erzeugt. Dieser Anteil wird sich laut nationalem Energieplan in den kommenden zehn Jahren nicht substanziell verringern.