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Branchen | Israel | Nahrungsmittel

Rahmenbedingungen

Israel versucht, Nahrungsmittelimporte zu vereinfachen. Sogenannte empfindliche Produkte benötigen aber eine Vorabgenehmigung. Die meisten importierten Nahrungsmittel sind koscher.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Alle eingeführten Nahrungsmittelprodukte werden in zwei Kategorien unterteilt: „nicht empfindlich“ und „empfindlich“. Kriterien dieser Unterscheidung sind gesundheitliche Risiken, die vom jeweiligen Nahrungsmittel ausgehen.

Oft reicht eine Konformitätserklärung für die Einfuhr

Bei den nicht empfindlichen Nahrungsmitteln genügt eine Konformitätserklärung des Importeurs, der zufolge das betreffende Produkt der dafür geltenden israelischen Norm entspricht. Das Gesundheitsministerium behält sich das Recht auf Stichprobenkontrollen vor.

Sogenannte empfindliche Erzeugnisse, zu denen beispielsweise Fleisch- und Fischprodukte sowie Honig gehören, bedürfen einer Vorabgenehmigung des Gesundheitsministeriums für die Einfuhr. Sie unterliegen auch strengeren Kontrollen.

Vier EU-Normen werden übernommen

Ende 2021 hat Israel eine weitere Vereinfachung der Nahrungsmittelimporte ab 2023 beschlossen. Dabei übernimmt Israel vier EU-Normen als seine eigenen.

Die Normen betreffen biologische und chemische Rückstände sowie Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Quecksilberverbindungen. Indessen sind bestimmte Produkte wie rohes Fleisch, Milch, frische Eier und Honig von der Übernahme dieser Normen ausgenommen.

Koschere Nahrungsmittel sind die Regel

Die meisten importierten Nahrungsmittel sind koscher, entsprechen also den religiösen Speisegesetzen des Judentums. Die Einfuhr nicht koscherer Nahrungsmittel - mit Ausnahme von Fleischprodukten - ist zwar nicht untersagt, doch essen rund 70 Prozent der israelischen Juden koscher. Ein großer Teil von ihnen würde Lebensmittelgeschäfte, die auch nicht koschere Erzeugnisse anbieten, nicht aufsuchen.

Importierte Nahrungsmittel bedürfen, um in Israel als koscher verkauft zu werden, des Koscherzertifikats eines vom israelischen Oberrabbinat für diesen Zweck anerkannten Rabbiners. Koscherzertifikate werden auch in Deutschland erteilt. Nähere Auskünfte erteilt die Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD). Allerdings können deutsche Hersteller auch die Zertifizierungsdienste von Rabbinern aus dem Ausland in Anspruch nehmen.

Koschere Produktion verlangt gewisse Anpassungen inklusive der Errichtung separater Produktionslinien. Die für die Herstellung verwendeten Substanzen unterliegen rabbinischer Kontrolle.

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