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Fußballclubs in Mailand und Rom planen drei neue Großarenen

Die italienischen Traditionsvereine AC Mailand, Inter Mailand und AS Rom wollen eigene Fußballstadien bauen. Die Standorte hierfür sind bereits gewählt. Nun laufen Vorstudien.

Von Torsten Pauly | Mailand

Beide Mailänder Großclubs wollen künftig in eigenen Arenen vor den Toren der lombardischen Metropole spielen. Bisher nutzen die Vereine gemeinsam das Giuseppe-Meazza-Stadion am traditionsreichen Standort im Stadtteil San Siro. Dieses bietet 76.000 Gästen Platz.

Höhere Vermarktungserlöse

Die beiden neuen Arenen werden kleiner ausfallen. AC Mailand plant eine Kapazität von 60.000 Plätzen. Bei Inter Mailand sind es 65.000. Die Einnahmen werden jedoch in beiden Stadien höher sein, da mehr hochpreisige Zuschauerplätze entstehen. Darüber hinaus wird es an beiden Standorten Museen, Geschäfte, Gastronomie, Hotels und weitere kommerzielle Nutzungen geben. Schätzungen beziffern der Mehrerlös für beide Vereine auf jeweils 60 Millionen Euro pro Jahr.

Zuletzt war das Giuseppe-Meazza-Stadion in der italienischen Liga auch nicht voll ausgelastet. In der Saison 2022/2023 besuchten durchschnittlich 72.600 Fans die Heimspiele von Inter Mailand. Beim AC Mailand waren es 71.900 Zuschauer.

Rossoneri bauen in San Donato

Der AC Mailand realisiert sein Stadion südöstlich der Stadtgrenzen in San Donato. Die wegen ihrer rotschwarzen Trikots auch Rossoneri genannten Spieler sollen spätestens 2029 in der neuen Arena auflaufen. Dann jährt sich die Gründung des Vereins zum 130. Mal.

Die Gemeinde hat dem AC Mailand das nötige Land bereits zugesichert. Noch nicht endgültig verkündet ist der Projektentwickler. Medienberichten zufolge ist das Architekturbüro Manica Architecture in einer sehr aussichtsreichen Position. Dieses hat unter anderem die Fußballarena im sardinischen Cagliari konzipiert und ist auch für den Stadionumbau des FC Barcelona verantwortlich.

Nerazzuri haben Gelände in Rozzano

Inter Mailands Team ist wegen der blauschwarzen Vereinsfarben auch als Nerazzuri bekannt. Dessen neues Stadion soll in der Kommune Rozzano entstehen. Diese grenzt im Südosten an Mailand an.

Für dieses Projekt steht der Entwickler bereits fest. Es handelt sich um das Architekturbüro Populous mit Hauptsitz in Kansas City, USA. Populous zählt zu den renommiertesten Stadionentwicklern der Welt. Zu den realisierten Arenen gehören unter anderem die Olympiastadien in Sydney und London und in der britischen Hauptstadt zudem das neue Wembley-Stadion. Hinzu kommen die Fußballarenen vom FC Arsenal und von Tottenham Hotspur. Bis April 2024 muss Inter Mailand zunächst alle nötigen Machbarkeitsstudien erstellen. Auch in Rozzano soll die neue Arena spätestens 2029 ihre Pforten öffnen.

Gemeinsames Stadionprojekt ist vom Tisch

Bis vor einigen Monaten hatten beide Mailänder Vereine vor, in San Siro zusammen ein neues Fußballstadion zu entwickeln. Hierfür waren die Pläne bereits weit fortgeschritten. Es gab seit 2021 einen fertigen Entwurf, dessen Realisierung 1,2 Milliarden Euro gekostet hätte. Dieser bezog sich mit dem Namen "La Cattedrale" und mit Architekturelementen auch auf den Mailänder Dom. In Punkto Nachhaltigkeit hätte das Stadion Maßstäbe gesetzt. Auch diese Planung stammt vom Architekturbüro Populous. Seither hat sich jedoch herausgestellt, dass ein Bau am bestehenden Standort komplizierter und teurer als gedacht werden könnte.

Das jetzige Giuseppe-Meazza-Stadion wird dank der Aufgabe des Bauvorhabens aber erhalten bleiben. Die italienischen Behörden haben es wegen seiner architektonischen Bedeutung im Sommer 2023 unter Denkmalschutz gestellt.

AS Rom bleibt in der Hauptstadt

Auch der Fußballverein AS Rom treibt den Bau eines eigenen neuen Stadions voran. Bisher trägt der Club seine Heimspiele gemeinsam mit dem Stadtrivalen Lazio Rom im Olympiastadion aus.

Als neuen Standort hat der AS Rom das Viertel Pietralata vorgesehen. Dieses befindet sich nordöstlich der Innenstadt. Auch für dieses Bauvorhaben gibt es bereits einen Entwurf von Populous. Die Kapazität liegt bei 62.000 Zuschauern. Die Investitionssumme beläuft sich momentan auf 582 Millionen Euro. Die Kosten könnten aufgrund steigender Materialpreisen noch wachsen, erwarten Experten. Der AS Rom würde das neue Stadion gerne zum 100. Gründungsjubiläum 2026 eröffnen. Fachleute rechnen jedoch nicht mit einem Baubeginn vor 2025.

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