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Branchen | Japan | Elektronik

Elektronikproduktion steigt 2023 leicht

Die Digitalisierung treibt die Nachfrage nach Elektronikprodukten an. Japans Regierung fördert den Ausbau von Halbleiterfabriken.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Japans Branche für Elektronik- und Informationstechnologie ist für das Jahr 2023 positiv gestimmt. Trotz der unsicheren geopolitischen Lage und des anhaltenden Inflationsdrucks soll die Produktion der japanischen Branchenunternehmen im Jahresverlauf um 3 Prozent zulegen. Dies prognostiziert der Verband Japan Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA) auf Grundlage seiner jüngsten, im Dezember 2022 durchgeführten Befragung von Mitgliedsfirmen. Im Vorjahr war die japanische Elektronikbranche noch um 8 Prozent gewachsen.

Die Wachstumserwartung von 3 Prozent für 2023 gilt sowohl für die inländische Produktion japanischer Firmen als auch für deren Herstellung an den ausländischen Standorten. Der Fachverband schätzt die globale Produktion der japanischen Branchenhersteller für das Jahr 2023 auf rund 310,0 Milliarden US-Dollar (US$) beziehungsweise 40,8 Billionen Yen. Daran hat die inländische Produktion einen Anteil von etwa 35 Prozent.

Digitalisierung stützt Wachstum

Generell verstärken hohe Materialpreise den Druck auf die Produzenten, ihre gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben. Dennoch setzt die Branche auf eine robuste internationale Nachfrage nach Ausrüstungen und Lösungen, wie sie für die Fabrikautomatisierung und Digitalisierung benötigt werden. Mit dem Übergang zur Elektromobilität und automatisierten Fahrzeugen wird zudem der Bedarf an elektronischen Teilen und Zubehör wachsen.

Auch wenn die digitale Transformation voranschreitet, wird das Wachstum bei elektronischen Bauteilen und Halbleitern im Jahr 2023 deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen. Die im Verband organisierten Mitgliedsfirmen rechnen im Jahr 2023 bei der Erzeugung im Inland und an den ausländischen Standorten mit einem Produktionsplus auf Yen-Basis von lediglich 4 Prozent für elektronische Bauteile beziehungsweise 2 Prozent für Halbleiter. JEITA geht hier im Jahr 2022 noch von einem Wachstum von 9 beziehungsweise 17 Prozent aus.

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Japan fördert Ausbau der Halbleiterindustrie

Aufgrund des verschärften Technologie- und Handelswettbewerbs sowie der Lieferprobleme der vergangenen Jahre fördert die japanische Regierung auf dem Archipel den Ausbau von Produktionsanlagen für Halbleiter und elektronische Bauteile. Hiermit will sie dem weiteren Verlust von Marktanteilen entgegenwirken und die Selbstversorgung stärken.

Im Jahr 2022 lag der Anteil der japanischen Elektronik- und Informationstechnologiefirmen an der weltweiten Branchenproduktion laut JEITA auf US-Dollar-Basis insgesamt bei nur noch 9 Prozent. Eine Dekade zuvor hatte der Anteil noch 17 Prozent ausgemacht. Im internationalen Vergleich halten japanische Elektronik- und Informationstechnologiefirmen gegenwärtig vor allem bei der Produktion von elektronischen Bauteilen noch einen hohen Marktanteil.

International bei Chipproduktion abgeschlagen

Nach Angaben des Fachverbandes lag der Anteil japanischer Branchenfirmen bei elektronischen Bauteilen im Jahr 2022 weltweit bei circa 34 Prozent. Für audiovisuelle Ausrüstung kam er immerhin noch auf 21 Prozent und für andere elektronische Geräte auf 19 Prozent. Ansonsten verharren die Anteile im einstelligen Bereich. Bei Halbleitern betragen sie 7 Prozent, bei Displays 8 Prozent und bei Softwarelösungen lediglich 5 Prozent.

In Japan ist insbesondere Produktion angesiedelt, die auf sehr hohem Qualitätsstandard beruht und eine hohe Liefersicherheit erfordert. Darunter fallen etwa Displays. Im Jahr 2022 fertigten die japanischen Branchenunternehmen immerhin noch 83 Prozent ihrer gesamten Display-Produktion auf dem Archipel. Bei elektronischen Messinstrumenten lag der Anteil der inländischen Erzeugung bei 69 Prozent und bei Halbleitern bei 50 Prozent.

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