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Branchen | Kanada | Luftfahrtindustrie

Bombardier baut neue Flugzeugfabrik in Toronto

Die Investition des Konzerns ist ein Bekenntnis zu Ontarios Luftfahrtindustrie und dürfte die regionale Entwicklung der Branche und der Zulieferer langfristig stärken. 

Von Daniel Lenkeit | Toronto

Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier plant für 2023 die Eröffnung seines neuen globalen Fertigungszentrums für Business Jets in Mississauga, Ontario. Auf dem Gelände des Flughafens Toronto Pearson entsteht auf einer Fläche von 93.000 Quadratmetern nach Aussagen Bombardiers eine "hochmoderne Hightech-Fabrik", die das Zentrum der Fertigung aller Bombardier Jets der Reihe Global werden soll. Bis zu 100 Flugzeuge pro Jahr will das Unternehmen hier ab 2023 produzieren. 

Dazu wird auch Bombardiers Flaggschiff, der Global 7500 Business Jet, gehören, dessen umfangreichere Dimension und Langstreckenkapazität die steigende Nachfrage nach größeren privaten Düsenjets widerspiegelt. Die Coronakrise beeinflusste den Markt für Geschäftsflugzeuge nur kurzfristig und bei weitem nicht so stark wie den Linienverkehr, so das Magazin der internationalen Luftfahrtindustrie Flight Global.

Die Nachfrage nach Geschäftsflugzeugen steigt seit Jahresbeginn 2021 mit hoher Geschwindigkeit -  so schnell, dass nun Produktionskapazitäten erweitert werden müssten und viele Unternehmen der Branche ihre Umsatzerwartungen nach oben schrauben. Ein weiterer positiver Indikator für den Verkauf von Geschäftsflugzeugen ist der gesunde Markt für gebrauchte Jets. Aktuell stehen nur 4 bis 5 Prozent der im Umlauf befindlichen Geschäftsflugzeuge zum Verkauf - der geringste Wert seit 20 Jahren. 

Bombardiers neues Werk passt in diese aktuelle Entwicklung und wird mit den geplanten 3.000 Mitarbeitern zum Ausbau des globalen Luftfahrtclusters in Ontario beitragen. Dieses beherbergt mehr als 340 Unternehmen, darunter Fluglinien, Flugzeughersteller und Zulieferer sowie Flughafendienstleister, die insgesamt etwa 28.000 Personen beschäftigen.

In der Fabrik sollen modernste Technologien zum Einsatz kommen, die die traditionell manuelle Fertigung von Flugwerken automatisieren werden. Unter anderem sollen automatisierte Positionierungssysteme eingesetzt werden, die mit lasergesteuerten Messungen große Bauteile wie den Flugzeugrumpf und die Tragflächen exakt miteinander verbinden.

Bombardier erhofft sich von seinem Bekenntnis zum Standort Toronto ebenfalls enge Kooperationen mit lokalen Universitäten. So will das Unternehmen einerseits Nachwuchskräfte ausbilden und andererseits die eigene Forschung und Entwicklung vorantreiben.

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