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Kanada importiert aktuell deutlich weniger Kfz und Kfz-Teile. Die knappe Versorgung mit Halbleitern zwingt die Autoindustrie zu Produktionsdrosselungen.
13.04.2021
Von Daniel Lenkeit | Toronto
Automobilwerke in Ontario reduzieren Schichtarbeit und senken Produktionsmengen wegen der anhaltend knappen Versorgung mit Halbleitern für die Kfz-Industrie. Seit Beginn des Jahres sehen sich viele Werke in Nordamerika gezwungen, ihre Produktion herunterzufahren oder zeitweise einzustellen. Dies wirkt sich auch auf kanadische Ein- und Ausfuhren von Kraftfahrzeugen und deren Teilen aus, die im Januar und vor allem im Februar 2021 drastisch fielen. Besonders stark zurück gingen die kanadischen Importe von Motoren und Kfz-Teilen (-14.4 Prozent zum Vormonat), die häufig Halbleiter als Inputs haben.
Statistics Canada erwartet, dass die knappe Versorgung mit Halbleitern auch in den kommenden Monaten Kanadas Kfz-Industrie ausbremsen wird. General Motors (GM) setzt die Produktion unter anderem in seinem Fertigungswerk CAMI in Ingersoll, Ontario seit Februar aus. Nun kündigt der US-Autobauer an, dass diese Auszeit bis Mitte Mai anhalten werde. GM erwartet allerdings eine Entspannung des Halbleitermarkts in der zweiten Jahreshälfte, so der Finanzvorstand des Unternehmens.
Der Konkurrent Stellantis zweifelt aktuell an einer Normalisierung der Mikrochipversorgung zur zweiten Jahreshälfte 2021. Bis die Lieferkettenengpässe behoben sind, werden die OEM vorrangig ihre Verkaufsschlager (Pick-ups und SUV) vom Band rollen lassen. Andere Autobauer wie Hyundai und Toyota, das in auch in Kanada ein Werk betreibt, haben zeitig Chipvorräte aufgebaut und können weiter nach Bedarf produzieren.