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Branchen | Kanada | Elektromobilität

Kanada fürchtet Förderung von Elektrofahrzeugen in den USA

Die kanadische Regierung kündigt Vergeltungsmaßnahmen an, sollten die USA ihre Produktion von Elektroautos unfair begünstigen.

Von Daniel Lenkeit | Toronto

US-Präsident Joe Biden schlägt im Rahmen seines Konjunkturpakets "Build back better" Steuergutschriften von bis zu 12.500 US-Dollar (US$) für in den USA produzierte Elektroautos (Electric Vehicles, EV) vor. Diese müssen bis 2027 in den USA und in Gewerkschaftsbetrieben vom Band laufen, um in den vollen Genuss der Förderung zu kommen. 

Kanada befürchtet enorme Nachteile für seinen Produktionsstandort und drängt den US-Kongress um Anpassung (Einbindung kanadischer EV-Produktion) oder die Streichung der Förderung. Die Finanzministerin Chrystia Freeland kündigte drastische Schritte Kanadas an, sollten die USA an dem ursprünglichen Plan festhalten. Dieser, so die Regierung, widerspreche dem neu verhandelten Freihandelsabkommen CUSMA und entspräche de facto einem Zoll von 34 Prozent auf in Kanada produzierte EV. Der Präsident des kanadischen Verbands der Kfz-Teileproduzenten (APMA), Flavio Volpe, sieht in dem US-Förderplan eine der bislang größten Bedrohungen für die Industrie.  

Eine Förderung dieser Art dürfte die in Kanada geplanten EV-Werke von Erstausrüstern wie Ford, GM und Stellantis schnell unwirtschaftlich machen - selbst wenn die Kanadier mit ähnlichen Handelshemmnissen aufwarten. Das Land sitzt mit seinem deutlich kleineren Markt am kürzeren Hebel. Für ausländische Kfz-Zulieferer auf dem kanadischen Markt ist die Situation nicht unähnlich zu den CUSMA-Verhandlungen. Auch hier ging es um die Zukunftsfähigkeit des kanadischen Automobilstandorts.

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