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Politische Ziele
Kolumbiens Plan für die Energiewende gilt als ambitioniert. Die Präsidentschaftswahl dieses Jahr dürfte deutliche Auswirkungen auf den Sektor haben.
12.05.2022
Von Janosch Siepen | Bogotá
Zahlreiche Vorhaben zur Förderung
Zusammen mit der Windenergie rückt die Solarenergie in Kolumbien immer mehr in den Fokus. Energiegewinnung aus Wasserkraft wird durch den Klimawandel in Kolumbien künftig wohl abnehmen. Daher muss sich das Land auf andere Energiequellen fokussieren. Dazu hat Kolumbien in der Vergangenheit bei verschiedenen Auktionen zahlreiche Solarprojekte versteigert. Bis einschließlich 2022 will das Energieministerium rund 2,8 Gigawatt aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) generieren. Dies entspricht rund 14 Prozent des Energiemix. Laut des nationalen Energieplans sollen Wind- und Sonnenenergie 2050 rund 44 Prozent der Energieerzeugung ausmachen.
Die landesweite Klimastrategie gilt als ambitioniert. Das kommt dem Sektor der Solarenergie zugute. Seit dem Gesetz 1715 von 2014 gelten für Photovoltaik Steuervorteile. Das Energiewendegesetz aus 2021 sorgt für Sicherheit, dass auch künftig Solarenergie in Kolumbien ausgebaut wird. In dem Gesetz erklärt die Regierung unter anderem, die photovoltaische Eigenstromerzeugung in öffentlichen Gebäuden zu fördern, vor allem in Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Weltweit höhere Ölpreise könnten allerdings den politischen Willen abmildern, wenn der Profit aus Ölverkäufen steigt. Ein politischer Richtungswechsel bei den Wahlen Mitte 2022 könnte dagegen positive Auswirkungen auf den Solarsektor haben. Präsidentschaftskandidat Gustavo Petro will die Kohle- und Ölförderung deutlich reduzieren und erneuerbare Alternativen wie Solar in den Fokus rücken.