Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Kroatien | Transport und Logistik

Konzession für Containerterminal vergeben

Kroatien baut seine Containerkapazitäten in der nördlichen Adria aus. Der Hafen Rijeka will damit gegen seinen slowenischen Konkurrenten Koper punkten.

Von Waldemar Lichter | Zagreb

Die Konzession für den Betrieb und den weiteren Ausbau des neuen Containerterminals Zagreb Deep Sea im nordadriatischen Hafen Rijeka ist an das Konsortium von APM Terminals (Den Haag) und der kroatischen Firma ENNA Logic vergeben worden. Der Anteil von APM Terminals am Konsortium beträgt 51 Prozent, der von ENNA Logic 49 Prozent. 

APM Terminals gehört der globalen Logistikgruppe A.P. Moller-Maersk. ENNA Logic ist Teil der kroatischen Gruppe Energia Naturalis, eines der zehn größten Unternehmenskonglomerate im Land. Neben dem Energiesektor ist Energia Naturalis im Bereich Bahngütertransporte tätig. Sie hält ferner eine Beteiligung von über 38 Prozent am mitteladriatischen Hafen Ploče

Der Konzessionsvertrag für Zagreb Deep Sea wurde am 5. November 2021 in Rijeka unterzeichnet. Die Laufzeit beträgt 50 Jahre. Der Konzessionswert wird auf umgerechnet 2,7 Milliarden Euro geschätzt. Die zu entrichtende Konzessionsgebühr beträgt 2 Millionen Euro pro Jahr. Die Konzessionäre gehen eine Reihe von Verpflichtungen hinsichtlich künftiger Investitionen und des vorgesehenen Containerumschlags ein.

Konzessionär baut Anlagen weiter aus

Der vorhandene Pier soll vom Konzessionsnehmer um weitere 280 Meter erweitert und mit Umschlagausrüstungen ausgestattet werden. Die Investitionen werden auf rund 80 Millionen Euro geschätzt. Zuvor hatte die Hafenverwaltung Rijeka in der ersten Ausbauphase bis Mai 2019 bereits einen 400-Meter-Pier errichtet und ausgerüstet. Die Investition von 109 Millionen Euro wurde zum Teil aus einem Kredit der Weltbank finanziert. Der Terminal wird am Ende der Ausbauphase über vier Ship-to-Shore-Krane (STS) verfügen.

Nach Fertigstellung der Piererweiterung, voraussichtlich ab 2025, garantiert der Konzessionär einen jährlichen Containerumschlag von 1 Million Zwanzig-Fuß-Standardcontainern (Twenty-Foot Equivalent Unit; TEU) in den ersten beiden Betriebsjahren. Ab 2028 soll der Umschlag auf 1,5 Millionen TEU pro Jahr steigen.

Der Terminal wird in der Lage sein, die modernste Generation von Großcontainerschiffen (Ultra Large Container Vessel; ULVC) mit 14.000 TEU zu bedienen. Der Hafen werde damit der einzige in der Nordadria sein, der diese Schiffe abfertigen kann, heißt es.

Begleitinvestitionen in die Verkehrsanbindungen

Mit dem Projekt Zagreb Deep Sea Teminal ist eine Reihe anderer begleitender Investitionsvorhaben verbunden. Dazu gehört der Bau der Straße D-403, die den Terminal mit dem kroatischen Autobahnnetz verbindet. Die Kosten werden auf 66,6 Millionen Euro geschätzt.

Neben der Hafenanlage wird außerdem ein intermodaler Bahnterminal (Zagreb DSCT) errichtet. Er dient zur Anbindung an den Güterbahnhof Rijeka und das gesamte kroatische Bahnnetz.

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.