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Branchenmeldung Kuba Tourismus
Die stark angeschlagene Wirtschaft ist auf ausländische Einnahmen angewiesen.
20.10.2020
Von Florian Steinmeyer | Bonn
Kuba öffnete Mitte Oktober wichtige Destinationen wieder für den Tourismus, darunter das rund 145 Kilometer von Havanna entfernte Feriengebiet Varadero. Zuvor waren ausländische Gäste nur auf den vorgelagerten Inselgruppen gestattet, die sie während ihres Aufenthalts nicht verlassen durften. Mit der Öffnung weiten die heimische Linie Cubana sowie ausländische Tourismusanbieter, darunter die TUI Group, auch den Flugverkehr aus. Einzig die Provinzen Havanna, Sancti Spiritus und Ciego de Ávila sind ausgenommen.
Neben der Einhaltung strenger Hygieneregeln ist für Ausländer ein PCR-Test obligatorisch, der in den Hotels durchgeführt wird. Kuba ist bislang gut durch die Coronakrise gekommen: Mit 6.000 Infizierten und rund 120 Todesopfern forderte das Virus wesentlich weniger Opfer pro Einwohner als in anderen Ländern Lateinamerikas. Experten sehen einen Grund dafür in der schnellen und umfassenden Reaktion auf die Krankheit. Im März hatte die Regierung einen allgemeinen Lockdown verfügt, der auch die wichtige Tourismuswirtschaft einschloss.
Umso wichtiger ist es für den Inselstaat, die Beschränkungen nun zu Beginn der Hauptsaison wieder aufzuheben. Der Fremdenverkehr generiert 10 Prozent des kubanischen Bruttoinlandsprodukts und beschäftigt offiziell 500.000 Personen, wobei viele informelle Jobs nicht mitgezählt werden dürften. Bereits 2019 kam der Sektor unter Druck, als die Trump-Regierung neue Beschränkungen für US-Bürger erließ. Diese wurden im September noch einmal verschärft.