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Wirtschaftsumfeld | Litauen | Investitionsförderung

Fördermaßnahmen

Litauen bietet eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten für ausländische Investoren. Diese können auch kombiniert werden. 

Von Niklas Becker | Vilnius

Für Großinvestoren gibt es in Litauen besondere Steuervorteile. Zudem soll der neu geschaffene sogenannte "grüne Korridor" für Großprojekte eine schnellere und einfachere Ansiedlung ermöglichen. Gemeinden, die mitziehen, können bis zu 5 Prozent der Investitionssumme  erhalten, wenn sie Grundstücke im Vorfeld von Engagements für die Investoren vorbereiten. 

"Grüner Korridor" soll auch zu Investitionen außerhalb der Hauptstadt animieren

Zielgruppe des neuen Korridors sind Projekte im verarbeitenden Gewerbe, der Datenverarbeitung und des -hostings sowie damit verbundenen Tätigkeiten. Voraussetzung für die Förderung ist eine Investition von mindestens 20 Millionen Euro. Zudem müssen für mindestens 5 Jahre wenigstens 150 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Für Projekte in Litauens Hauptstadt Vilnius gelten höhere Anforderungen. Hier sind mindestens 30 Millionen Euro zu investieren und 200 Mitarbeiter einzustellen. Die geringeren Anforderungen außerhalb der Hauptstadt sollen Investoren in die Provinz locken.

Der neue Investor muss einen Vertrag mit der litauischen Regierung unterzeichnen. Dadurch erhält das Investitionsprojekt den Status "von nationaler Bedeutung". Dieser Status soll eine schnelle Entscheidungsfindung und wenig bürokratische Hürden gewährleisten. Zudem befreit die neue Fördermaßnahme den Investor für 20 Jahre von der Körperschaftsteuer,  unabhängig vom Standort des Projekts. Anerkannte Großprojekte erhalten auch die Möglichkeit, staatliche Grundstücke zu pachten, ohne an einer Auktion teilnehmen zu müssen. Eine englischsprachige Übersicht der Fördermaßnahmen für Großprojekte im Rahmen des "grünen Korridors" bietet das litauische Ministerium für Wirtschaft und Innovation. 

Sonderwirtschaftszonen bieten Steuervorteile

Litauen bietet aber nicht nur Fördermaßnahmen für ausländische Großinvestoren. Im Land gibt es sieben Sonderwirtschaftszonen. In diesen freien Wirtschaftszonen (FEZ) stehen schlüsselfertige Industrieflächen mit entsprechender Infrastruktur sowie Immobilien zum Mieten bereit. Zudem erhalten Investoren auch hier besondere Steuervorteile. So wird die Körperschaftsteuer für die ersten 10 Jahre erlassen, anschließend wird der Satz für die nächsten 6 Jahre um 50 Prozent auf 7,5 Prozent reduziert.  

Die Kapitalertragsteuer sowie die Immobiliensteuer wird bei Investitionen in den FEZ erlassen. Um in den Genuss der Steuervorteile zu kommen, müssen Unternehmen mindestens eine Million Euro in Sachanlagen investieren. Zudem ist es notwendig, dass wenigstens 75 Prozent der Unternehmenserlöse aus den in der FEZ ausgeübten Tätigkeiten stammen.

"Invest LT +" Fördermaßnahmen

Interessant für deutsche Investoren in Litauen sind zudem die Fördermöglichkeiten des "Invest LT +" Programms. Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe können finanzielle Unterstützung erhalten: Unter anderem ist es möglich, dass Ausgaben für den Bau neuer Gebäude sowie für den Umbau oder für größere Instandsetzungen von bestehenden Bauten gefördert werden, gleiches gilt für die Anschaffung neuer Geräte und Maschinen.

Um die finanzielle Unterstützung zu erhalten, sind verschiedene Förderkriterien zu erfüllen. So muss die Investitionssumme des Projekts mindestens 1,5 Millionen Euro betragen, zudem sind mindestens 20 Vollzeitstellen zu schaffen. Auch an das antragstellende Unternehmen werden Anforderungen gestellt, so muss es beispielsweise seit mindestens 5 Jahren im verarbeitenden Gewerbe tätig sein. Die Förderfähigkeit eines Projekts wird von Invest Lithuania von Fall zu Fall auf Grundlage qualitativer und quantitativer Kriterien bewertet.

Finanzielle Unterstützung für Gehälter

Investoren aus dem Dienstleistungsbereich können im Rahmen des "Invest LT +" Programms finanzielle Unterstützung für die Gehälter ihrer Mitarbeiter in Litauen erhalten. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, muss der Investor beispielsweise mehr als 3 Jahre im Dienstleistungsbereich tätig sein. Zudem sind mindestens 1,5 Millionen Euro in Litauen zu investieren und 20 oder mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Für strategische Investitionsprojekte liegt die Anforderung bei 500 Vollzeitstellen. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Durchschnittsgehalt für die neuen Stellen bei strategischen Investoren mindestens das 1,5-fache des Durchschnittsgehalts in der ansässigen Gemeinde beträgt.     

Die genaue Höhe der Förderung im Rahmen des "Invest LT +" Förderprogramms wird für jede Investition einzeln berechnet. Grundlage für die Berechnungen sind qualitative und quantitative Kriterien. Die verschiedenen Förderprogramme in Litauen sind kombinierbar. Ein Investor kann sowohl Unterstützung durch "Invest LT+" als auch den "grünen Korridor" beantragen. Invest Lithuania berichtet detailliert über die unterschiedlichen Förderprogramme und unterstützt bei der Beantragung der Mittel. 

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

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