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Wirtschaftsumfeld | Namibia | Global Gateway

EU will 1 Milliarde Euro in Namibia investieren

Im Rahmen der Global Gateway Strategie hat die Europäische Union Namibia Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Rohstofflieferketten und der Wasserstoffwirtschaft zugesagt. (Stand: 27.10.2023)

Von Marcus Knupp | Berlin

Anlässlich des Gobal Gateway Forums in Brüssel haben Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der namibische Staatspräsident Hage Geingob am 24. Oktober 2023 eine Roadmap für die strategische Partnerschaft zur Entwicklung nachhaltiger Rohstofflieferketten und zur Produktion von grünem Wasserstoff auf den Weg gebracht. Beide Partner hatten die Zusammenarbeit im November 2022 in einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding/MoU) vereinbart.

Die nun bestätigten Pläne sehen Investitionen der EU, ihrer Mitgliedsländer und europäischer Finanzinstitutionen in Höhe von 1 Milliarde Euro vor. Die konkreten Maßnahmen werden noch im Detail festgelegt. Das MoU definiert sechs Schwerpunktbereiche für die Zusammenarbeit:

  • Integration von Lieferketten: Förderung und Erleichterung der Zusammenarbeit bei der Suche und der kommerziellen Entwicklung von Projekten zum Abbau kritischer Rohstoffe.
     
  • Unterstützung bei der Einhaltung von Kriterien zum Umweltschutz, sozialer Standards und guter Regierungsführung (ESG): Dazu gehören die Erfassung und Bewertung stillgelegter Bergbaubetriebe sowie der Einsatz von Fernerkundungsmethoden bei der Exploration von Bodenschätzen, der Landnutzungsplanung und dem Flächenmanagement.
     
  • Finanzierung von Infrastruktur: Ziel ist vor allem die Erschließung von Standorten ausgewählter Bergbau- und Aufbereitungsvorhaben durch Energie- und Wasserversorgung sowie Schienenanbindung und der Ausbau zentraler Transportkorridore (Häfen, Schienen und Straßen).
     
  • Ausbildung, Training und Qualifizierung: Insbesondere die Ermittlung des Bedarfs an kritischen Rohstoffen und Wasserstoff und in der Folge die Verbesserung der technischen und beruflichen Bildung in Zusammenarbeit mit der Industrie.
     
  • Zusammenarbeit in Forschung und Innovation: Unterstützung von Studien und gemeinsamen Forschungsprojekten sowie Ausbau von Forschungs- und Unternehmensnetzwerken entlang der Wertschöpfungskette für kritische Rohstoffe.
     
  • Anpassung von Regelungen und Standards: Unterstützung Namibias bei der Entwicklung einer nationalen Strategie für kritische Rohstoffe und eines Gesetzes für synthetische Kraftstoffe. Dies soll den Aufbau einer Produktion von grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen ermöglichen und die Übereinstimmung mit internationalen Standards und Zertifizierungsregeln sicherstellen.

Darüber hinaus unterstützt die EU Namibia bei seinen Plänen, den Hafen von Walvis Bay zu einer regionalen Logistikdrehscheibe auszubauen. Die Stadt an der namibischen Atlantikküste ist der westliche Ausgangspunkt des Walvis Bay-Maputo Korridors, einer von elf strategischen Entwicklungslinien, die im EU-Africa Global Gateway Investment Package definiert wurden. Der Hafen von Antwerpen und Bruges International werden mit Unterstützung der EU einen Masterplan für die Entwicklung des Hafen- und Industriestandortes ausarbeiten. Direkte Unterstützung soll auch die Namibian Ports Authority erhalten.

In unserem Bericht von GTAI erfahren Sie mehr über die EU-Finanzierung für Transportkorridore in Afrika. Weitere Informationen über die Zusammenarbeit der EU mit Namibia finden Sie hier.

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