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Branchen | Niederlande | Medizintechnik

Lokale Branchenstruktur

In der niederländischen Medizintechnikbranche dominieren kleine, innovative Hersteller, die oft in Nischen stark sind. Es gibt Förderungen und Cluster für Gesundheitstechnik.

Von Torsten Pauly | Berlin

Innovationskraft ist hoch

Viele niederländische Medizintechnikhersteller sind im Süden und Osten des Landes in den Provinzen Süd-Holland, Gelderland, Limburg und Nord-Brabant tätig. In Eindhoven, dem Zentrum von Nord-Brabant, ist auch der Philips-Konzern ansässig. Dieser fertigt unter anderem Medizintechnik. Auch einige internationale Unternehmen wie der Brillenhersteller Safilo und Canon wählen die Niederlande als Sitz für ihr Europageschäft, nicht zuletzt wegen einer günstigen Besteuerung.

Insgesamt jedoch prägen kleine Unternehmen die Branche. Im Jahr 2020 gab es 2.070 niederländische Medizintechnikfirmen. Diese haben mit zusammen 13.116 Mitarbeitern einen Umsatz von insgesamt 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.


Führende Branchenunternehmen in den Niederlanden (Umsatz in Millionen US-Dollar)

Unternehmen (Sitz)

Umsatz (2021)

Safilo Group (Vianen)

1.100

Canon Medical Systems Europe (Zoetermeer)

130

Abbott Laboratories (Zwolle)

55

Ivoclar (Hoofddorp)

52

Hollister Services (Amersfoort)

48

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest; Unternehmensangaben

Viele niederländische Medizintechnikunternehmen sind an der Schnittstelle zur Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und zu anderen Gesundheitssektoren wie BioTech stark. Zur Kooperation existieren starke Gesundheitscluster wie Health Holland, Health Hub Utrecht und Health Valley. Health Holland hat auch ein spezielles Start-up-Programm. Insgesamt existieren in den Niederlanden etwa 600 Start-ups in der Sparte Gesundheit und Life Science. Diese entstehen meist im Umfeld der Unikliniken in Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, Leiden, Eindhoven, Groningen und Maastricht.

Fördermittel für Innovationen

Die niederländische öffentliche Hand fördert Innovationen in hohem Maße. Im Jahr 2020 haben sich die Mittel auf 6,1 Milliarden Euro summiert, das waren 30 Prozent aller Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Niederlanden. Im Jahr 2022 soll der Betrag auf 7,3 Milliarden Euro steigen. Dies schätzt das Rathenau Institut, das bis 2025 eine weitere Zunahme um 500 Millionen Euro jährlich erwartet.

Speziell für Gesundheitsprojekte gibt es die öffentliche Förderagentur ZonMw. Medizintechnikvorhaben können auch der National Growth Fund und die ebenfalls öffentliche Wagniskapitalinitiative Dutch Venture Initiative finanzieren. Daneben gibt es private Fonds, die sich an medizinischen Entwicklungen beteiligen. Diese sind etwa Gilde Healthcare, die Noaber Foundation, der PHS Fund (Personal Health Solutions) und KPN Ventures, die etwa digitale Kardiologie unterstützen.

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