Die norwegischen Handelskammern folgen dem skandinavischen Konzept. Dieses ist anders aufgebaut als das aus einigen mittel- und westeuropäischen Ländern bekannte Modell von (halb-) staatlichen Organisationsformen mit einer gegebenenfalls sogar gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtmitgliedschaft.
Es gibt viele verschiedene lokale Unternehmensverbände. Sie sind privatrechtlich organisiert und ihre Mitgliedschaft ist freiwillig. Jedoch haben nur einige von ihnen den Status einer Handelskammer. Diesen erhalten sie nur, wenn ihre Satzung den Standards der Dachorganisation der Handelskammern in Norwegen (Det Norske Handelskammerforbund, kurz: DNH) entspricht und vom Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei (Nærings- og fiskeridepartementet) gutgehießen wurde.
Die Handelskammer in der norwegischen Hauptstadt Oslo (Oslo Handelskammer, kurz: OHK / Oslo Chamber of Commerce, kurz: OCC) hat eine besondere Expertise im Bereich der internationalen Geschäftsbeziehungen erlangt, was etwa durch das ihr angeschlossene Arbitration and Dispute Resolution Institute of the Oslo Chamber of Commerce (mehr hierzu im Abschnitt außergerichtliche Rechtsbehelfe dieses Länderberichts) und ihr Angebot für aus dem Ausland nach Norwegen entsandte Fachkräfte (Expat Service Senter - International Network Norway INN) zum Ausdruck kommt. Das INN ist mittlerweile auch an den Handelskammern in Kristiansand, Bergen, Stavanger, Trondheim, Tromsø, Kongsberg und Ålesund etabliert.