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Wirtschaftsumfeld | Norwegen | Inflation

Leitzins könnte das Niveau der letzten Finanzkrise erreichen

Die norwegische Zentralbank setzt den Leitzins auf 0,75 Prozent herauf. Im Kampf gegen die Inflation sollen weitere Anhebungen folgen.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Seit Anfang 2021 hält sich die Preissteigerungsrate in Norwegen über dem Wert der Vorjahre: Von 2016 bis 2020 betrug sie durchschnittlich 2,3 Prozent. Zum letztjährigen Hauptgrund - den Energiepreisen - gesellen sich nun weitere Faktoren.

"Der Krieg in der Ukraine hat zu einer erhöhten Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten geführt, aber es bestehen weiterhin Aussichten auf einen anhaltenden Aufschwung der norwegischen Wirtschaft. [...] Das steigende Lohnwachstum und die steigenden Importpreise werden die Inflation weiter ankurbeln", begründet die Norges Bank ihre Zinsentscheidung.

Bankchefin Ida Wolden Bache deutete zudem eine Zinsanhebung für Juni 2022 an. Für Ende dieses Jahres sehen Analytiker ein Niveau von 1,5 Prozent voraus. Der von Bache geleitete Ausschuss für Geldpolitik prognostiziert für Ende 2023 sogar einen vierzehnjährigen Höchstwert von 2,5 Prozent.

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Ein wahrscheinliches Opfer wäre der Privatkonsum, der laut dem norwegischen Statistikamt SCB 2022 um knapp 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen soll. Teurere Kredite und die Inflation sollen nach Berechnungen von Endre Jo Reite, Leiter Privatkundengeschäft bei der BN Bank, die jährlichen Kosten einer durchschnittlichen, vierköpfigen Familie um über 7.500 Euro anheben. Gegenüber der Tageszeitung Dagens Næringsliv warnte er: "10 bis 15 Prozent der Haushalte werden eine starke Straffung ihrer Ausgaben vornehmen müssen."

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