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Deutsche Wettbewerbsposition | Österreich

Deutschland unangefochten an der Spitze

Für Österreich ist Deutschland der wichtigste Absatz- und Beschaffungsmarkt. Unter den Lieferländern holt China auf.

Von Martin Walter | Bonn

Deutsche Produkte genießen in der Alpenrepublik hohes Ansehen. Durch die gemeinsame Sprache wird der wirtschaftliche Austausch zwischen Österreich und Deutschland enorm erleichtert. Die Volkswirtschaften beider Länder sind über gemeinsame Wertschöpfungsketten und intra-industriellen Handel eng verflochten. Für das produzierende Gewerbe in Deutschland ist die österreichische Industrie ein wichtiger Zulieferer. Österreich ist außerdem eine wichtige Handelsdrehscheibe und Transitland für die Märkte in Süd- und Osteuropa. Viele deutsche Unternehmen bearbeiten von Wien aus die angrenzenden Märkte.

Die aktuellen Lieferkettenprobleme machen die Vorteile eines verlässlichen Lieferlandes in der unmittelbaren Nachbarschaft besonders deutlich. Die starke deutsche Wettbewerbsposition in Österreich dürfte deshalb bestehen bleiben.

Republik Österreich auf einen Blick

Die Republik Österreich importierte 2020 laut Statistik Austria Waren im Wert von 144 Milliarden Euro, davon stammten 35 Prozent aus Deutschland. Destatis zufolge lag das Land auf Rang 8 der wichtigsten deutschen Absatzmärkte.

Österreich exportierte 2020 Waren im Wert von 142 Milliarden Euro. 30,5 Prozent davon gingen nach Deutschland - Rang 9 der wichtigsten deutschen Bezugsmärkte.

Laut Statistik Austria waren 2019 rund 4.600 deutsche Unternehmen in der Republik Österreich ansässig.  Damit stellen deutsche Firmen etwa 316.000 Arbeitsplätze im Land.

Deutschland ist wichtigster Lieferant - weit vor China

Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Lieferant auf dem österreichischen Markt. Mehr als ein Drittel der österreichischen Einfuhren kommen von dem nördlichen Nachbarn. Seit 2010 ist der deutsche Marktanteil prozentual leicht gefallen. Andere Nachbarländer wie die Schweiz und Italien haben ihre Marktanteile weitestgehend behauptet. Tschechien konnte mit Kraftfahrzeugteilen und Komponenten Zugewinne verbuchen. Zunehmend wichtiger wird China. In der Rangliste der Lieferländer hat es Italien 2020 überholt und liegt jetzt auf Platz zwei der wichtigsten Beschaffungsmärkte. Rund die Hälfte der Einfuhren aus China entfällt auf Maschinen, Kfz-Teile sowie Fahrzeuge.

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Vor allem Industrieprodukte kommen aus Deutschland

Deutschland liefert insbesondere Maschinen, Chemieprodukte sowie Fahrzeuge und Kfz-Teile nach Österreich. Bei Maschinen und Fahrzeugen liegt der deutsche Marktanteil konstant bei rund 50 Prozent. Wertmäßig haben sich die Ausfuhren in beiden Produktkategorien seit 2000 fast verdoppelt. Bei chemischen Erzeugnissen sind im geringen Umfang Marktanteile verloren gegangen.

Deutsche Umwelttechnik trifft auf eine hohe Nachfrage. Mit klimafreundlichen Technologien dürfte Deutschland in Zukunft seine Marktanteile halten und gegenüber der Konkurrenz aus Fernost verteidigen.

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Hauptlieferanten wichtiger Produkte (Anteil in Prozent) 1)

Rang

Produkt

2000

2010

 2020

Maschinen 2)

1

Deutschland

      54,3

      53,6

      49,1

2

Italien 

        9,8

        9,3

        8,7

3

Schweiz

        6,0

        5,5

        4,3

Chemische Erzeugnisse 3) 

1

Deutschland 

      45,6

      42,9

      37,2

2

Schweiz 

        9,0

      13,4

      14,3

3

USA

        3,4

        5,9

       6,2

Kfz und-Teile 4)

1

Deutschland 

      48,5

      50,7

      49,6

2

Belgien 

        4,2

        2,5

        5,2

3

Italien 

        5,1

        6,9

        5,1

1) Anteile der größten Liefernationen bei den für Deutschland bedeutendsten Exportprodukten nach Österreich; 2) SITC-Gruppen 71-74; 3) SITC-Gruppen 51-59; 4) SITC-Gruppe 78Quelle: Eurostat 2022


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