Busproduzent baut Stellen ab

Laut einer Pressemitteilung stellt die Fabrik in der Stadt Słupsk zum 1. Quartal 2024 ihren Betrieb ein. Externe Partner sollen in Zukunft die Karosserien liefern. Scania will sich stattdessen auf Fahrgestelle konzentrieren. Der Nutzfahrzeuge-Hersteller begründet den Schritt mit niedrigen Verkaufszahlen. "Das Bussegment war von den negativen Auswirkungen der Coronapandemie stark betroffen. Obwohl sich der Markt normalisiert, ist das Tempo der Erholung nicht ausreichend", heißt es in der Pressemitteilung. Darüber hinaus stünde das Unternehmen vor erheblichen Investitionen in neue Technologien.

Scania kündigt Abfindungen, Berufsberatungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für die betroffenen Beschäftigten an. Gespräche mit den Gewerkschaften würden laufen. Der zweite Standort von Scania nahe Słupsk in der Ortschaft Kobylnica ist von Schließungen nicht betroffen. Rund 200 Mitarbeitende stellen hier Fahrgestelle her.

Scania ist nicht der einzige Bushersteller, der Kapazitäten abbaut. Die ebenfalls zu Volkswagen gehörende Bus-Sparte von MAN entlässt in Starachowice mehr als 850 Beschäftigte. Die Bus-Tochter von Volvo stellt ihre Produktion in Wrocław ein. Das Unternehmen will ganz auf Fahrgestelle umrüsten. Die Tageszeitung Rzeczpospolita führt die Umbauten bei Volvo und Scania darauf zurück, dass es kaum noch Synergieeffekte zwischen der Produktion von Lkw und Bussen gibt. Beide Produkte brauchen eigene Produktions- und Vertriebsteams. Das sei für einige Hersteller zu viel.