Branchen | Polen | Chemische Industrie
Chemieriese investiert in Industrie 4.0
Der polnische Chemiekonzern Ciech hat einen neuen Entwicklungsplan vorgestellt. Das Unternehmen will in den kommenden Jahren kräftig investieren und auf Einkaufstour gehen.
19.05.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
Die Firmengruppe Ciech kündigt Investitionen in Höhe von jährlich rund 100 Millionen Euro an. Das geht aus der neuen Firmenstrategie bis 2024 hervor. Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedeten den Plan im Mai 2022. Mit den Geldern will Ciech seine Produktion effizienter machen und den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren.
In einer Pressemitteilung schreibt das Unternehmen, man werde bei der Schaumstoffherstellung verstärkt Lösungen aus dem Bereich Industrie 4.0 einsetzen. Modernisieren will Ciech auch seine Anlagen für die Produktion von Verpackungsmitteln. Im Marktsegment Agrar konzentriert sich die Firmengruppe auf die Zusammenarbeit mit Start-ups und auf Präzisionslandwirtschaft.
Mit der Ciech Ventures hat das Unternehmen außerdem einen eigenen Risikokapitalgeber gegründet. Die Beteiligungsgesellschaft soll Gelder für Lösungen aus den Bereichen Chemie, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft bereitstellen. Ciech kündigt darüber hinaus an, bei der weiteren Expansion auf Firmenübernahmen zu setzen.
Um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, investiert das Unternehmen in Gaskraftwerke und in Müllverbrennungsanlagen. Mittelfristig ist Ciech auch an kleinen Kernreaktoren (Small Modular Reactor; SMR) und an Wasserstoff interessiert.
Der Konzern gehört laut Branchenportalen zu den größten Treibhausgasproduzenten in Polens Industrie. Ciech erwirtschaftet mit der Herstellung von Natriumcarbonat und Pflanzenschutzmitteln Jahreseinnahmen in Höhe von rund 750 Millionen Euro.
