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Die Regierung Polens hat mit Industrieverbänden einen Sector Deal über den Ausbau der Offshore-Windenergie unterzeichnet. Ein Ziel ist die Stärkung polnischer Lieferanten.
28.09.2021
Von Christopher Fuß | Warschau
Das Branchenabkommen orientiert sich an Mustern aus dem Vereinigten Königreich. Neben dem Umweltministerium gehören die Wirtschaftsverbände Polnische Windenergie (Polskie Stowarzyszenie Energetyki Wiatrowej; PSEW) und Polnische Offshore Windenergie (Polskie Towarzystwo Morskiej Energetyki Wiatrowej; PTMEW) zu den Unterzeichnern. Die Beteiligten legen in der freiwilligen Selbstverpflichtung Eckdaten für den Bau von Offshore-Windparks in der polnischen Ostsee fest.
So verpflichtet sich die Industrie, lokale Lieferanten einzubinden. Der sogenannte Local Content soll in der ersten Ausbauphase bis zu 30 Prozent betragen. Ab 2030 werden es sogar 50 Prozent sein. Die Vorgaben umfassen die Bereiche Planung, Inbetriebnahme und Betrieb. Außerdem formuliert der Sector Deal Exportziele. Ab 2030 soll der Wert der Ausfuhren von Offshore-Komponenten jährlich rund 440 Millionen Euro betragen.
Im Gegenzug kündigten Regierungsvertreter an, stabile rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen und den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben. Konkret nennt das Branchenabkommen die Erweiterung der polnischen Ostseehäfen und den Bau von Schiffen für die Montage und die Wartung der Windkraftanlagen.
Polen verfügt bislang über keine Offshore-Windparks. Bis 2030 sollen Anlagen mit einer Leistung von mindestens 5,9 Gigawatt ans Netz gehen. Fünf internationale Konsortien nehmen an der ersten Ausbauphase teil. Die Regierung schätzt den Wert der Investitionen im Offshore-Segment auf knapp 29 Milliarden Euro.