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Branchenbericht Polen Tiefbau, Infrastrukturbau
Warschau (GTAI) - Noch 2019 will Polen mit dem Bau eines großen Zentralhafens in der Danziger Bucht beginnen. Ein Sondergesetz soll den Erwerb von Immobilien für Hafeninvestitionen vereinfachen.
15.07.2019
Der neue Hafen bei Gdansk (Danzig) wird rund 1.400 Hektar Wasserfläche und 410 Hektar Landfläche umfassen. Insgesamt sollen 2,8 Milliarden Euro in das Großprojekt fließen. Vorgesehen sind neun Terminals für unterschiedliche Zwecke, vier Schiffswendeplätze und drei Wasserstraßen. Die ersten Terminals sollen 2029 fertig gestellt werden.
Ein ganzes Jahrzehnt wird auch der Bau des Außenhafens von Gdynia (Gdingen) in Anspruch nehmen. Er soll als Öffentlich-Private-Partnerschaft realisiert werden. Der zentrale Teil dieses Investitionsprojektes ist das Containerterminal mit einer Jahreskapazität von 2,5 Millionen Standard-Containern in der letzten Ausbaustufe.
Im Außenhafen von Swinoujscie (Swinemünde) ist östlich des dortigen LNG-Terminals ein Tiefwasser-Containerterminal mit einer jährlichen Kapazität von 1,5 Millionen Containern geplant. Ihn sollen künftig auch die größten Frachtschiffe anlaufen können, die auf der Ostsee verkehren.
Um die Realisierung dieser Vorhaben in den Häfen von Gdansk, Gdynia und Szczecin-Swinoujscie (Stettin-Swinemünde) zu vereinfachen, hat die polnische Regierung Ende Juni 2019 die Gesetzesvorlage für ein Sondergesetz (specustawa) angenommen. Vorgesehen sind Erleichterungen beim Erwerb von Immobilien, vor allem von Grundstücken, auf denen der Hafenausbau erfolgen soll.
Geregelt werden Entschädigungen im Falle von Enteignungen und die Beschränkung der Rechte der jeweiligen Grundstückseigentümer. Die Standortentscheidungen für die einschlägigen Investitionsprojekte treffen die Woiwoden. Vereinfachte Auflagen für den Umweltschutz sollen die Genehmigungsverfahren beschleunigen.
In den ersten fünf Monaten 2019 nahm der Containerumschlag in den polnischen Ostseehäfen nur geringfügig zu. Lediglich die Verladung von flüssigen Massengütern wie Erdöl wuchs zweistellig gegenüber dem Zeitraum Januar bis Mai 2018. Dies geht aus den Angaben des polnischen Statistikamtes GUS (Glowny Urzad Statystyczny) hervor.
2018 | Januar bis Mai 2018 | Januar bis Mai 2019 | Veränderung *) | |
Massengüter, trocken | 30.345 | 11.778 | 12.471 | 5,9 |
Massengüter, flüssig | 23.807 | 10.400 | 11.622 | 11,8 |
Container | 22.142 | 9.510 | 9.595 | 0,9 |
Ro-ro Cargo (roll on, roll off) | 9.218 | 3.838 | 3.868 | 0,8 |
Übrige kleinere Ladungen | 6.480 | 2.540 | 2.537 | -0,1 |
Insgesamt | 91.991 | 38.066 | 40.093 | 5,3 |
*) Veränderung Januar bis Mai 2019 gegenüber Januar bis Mai 2018 in Prozent, Ungenauigkeiten durch Rundung, ohne Schiffe mit einer Bruttoraumzahl (Gross-Tonnage) von unter 100
Quelle: Statistikamt GUS
Weiter Informationen zu Polen finden Sie unter http://www.gtai.de/Polen