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Polen will Kosten für Düngemittel erstatten
Polens Regierung verspricht Landwirten Zuzahlungen für Düngemittel. Die Subventionen sollen den Preisanstieg bei Lebensmitteln dämpfen. Ob die Förderung kommt, ist noch offen.
25.03.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
Polen stellt Landwirten bis zu 110 Euro je Hektar Ackerland für den Kauf von Düngemitteln in Aussicht. Die Förderung gilt nicht nur für kleine Höfe. Auch große Agrarbetriebe können die Gelder beantragen. Bei der Berechnung werden aber maximal 50 Hektar berücksichtigt.
Die Subventionen sollen für den Kauf von Düngemitteln von September 2021 bis Mai 2022 gelten. Landwirte müssen die Rechnungen einreichen. Die staatliche Landwirtschaftsagentur vergleicht die Kosten mit Vorjahrespreisen und zahlt die Differenz bis zum entsprechenden Höchstwert. Ob die Pläne mit europäischem Beihilferecht vereinbar sind, muss die Europäische Kommission noch prüfen.
Polen will mit den Zuschüssen den Anstieg von Lebensmittelpreisen bremsen. Günstigere Düngemittel senken die Produktionskosten und damit auch die Lebensmittelpreise, so die Überlegung. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine befürchtet Polen weitere Preissprünge. Die Ukraine ist einer der weltweit größten Produzenten von Agrargütern.
Bereits seit Monaten klagen Landwirte über höhere Kosten für Dünger. Hintergrund sind die Entwicklungen am Gasmarkt. Erdgas ist ein wichtiger Rohstoff für die Düngemittelproduktion. Mit dem Gaspreis steigen auch die Herstellungskosten. Außerdem ist Polen auf wichtige Kalisalze aus Belarus angewiesen. Der Thinktank Polityka Insight gibt zu bedenken, dass polnische Landwirte sehr viel Dünger einsetzen, da die sogenannte Präzisionslandwirtschaft mit optimiertem Mitteleinsatz in Polen noch am Anfang steht.
