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Viessmann investiert in Polen
Der deutsche Hersteller von Heiz- und Klimatechnik Viessmann baut für 200 Millionen Euro ein Werk in Niederschlesien. Ab 2023 soll hier die Produktion von Wärmepumpen starten.
15.07.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
Viessmann unterhält bereits ein Werk in der polnischen Stadt Legnica. Die Anlage ist aber zu klein. Die neue Wärmepumpen-Produktion entsteht einige Kilometer weiter und wird viermal so groß sein wie der bisherige Standort. "Es ist die größte Investition in der Geschichte unserer Firmengruppe", kommentiert Tomasz Tomczak, Geschäftsführer der polnischen Viessmann-Tochter.
Das Unternehmen sieht in Mittelosteuropa großes Wachstumspotenzial. So würde laut Firmenangaben der Bedarf an Wärmepumpen steigen, weil sich die Länder in der Region von fossilen Brennstoffen verabschieden. Das neue Werk soll helfen, die steigende Nachfrage zu bedienen. Insgesamt will Viessmann weltweit rund 1 Milliarde Euro in Fertigungskapazitäten investieren.
Tatsächlich entwickelt sich der Markt für Wärmepumpen in Polen dynamisch. Laut Branchenverband PORT PC haben die Hersteller 2021 fast doppelt so viele Modelle verkauft, wie im Vorjahr. Im Jahr 2022 soll der Absatz noch einmal um 60 Prozent steigen. Das Geschäft boomt, auch weil der staatliche Umweltfonds NFOŚiGW Kosten übernimmt. Je nach Einkommen und Projektumfang erhalten Privathaushalte im Rahmen des Programms Saubere Luft (Czyste Powietrze) bis zu 14.600 Euro für die energetische Sanierung von Einfamilienhäusern. Die Hälfte des Zuschusses überweist der Fonds seit Mitte Juli 2022 noch vor Beginn der Bauarbeiten als Vorschuss. Über das Programm Meine Wärme (Moje Ciepło) können Besitzer neuer Häuser Zuschüsse in Höhe von bis zu 4.600 Euro beantragen.