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Die Zukunft der Visegrád-Gruppe: Innovation statt Nachahmung
Die Länder der Visegrád-Gruppe sind Deutschlands größter Handelspartner - noch vor China. Eine Konferenz der deutschen Auslandshandelskammern lotet Wachstumsperspektiven aus.
03.02.2022
Von Christopher Fuß | Warschau
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den vier Ländern der Visegrád-Gruppe (Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn; V4) befinden sich im Wandel. So lautet das Fazit einer Konferenz der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in den vier Ländern.
Die V4-Staaten würden gemeinsam mit Deutschland und weiteren Ländern den Kern von Europas Industrie bilden (European Manufacturing Core). Um auf Wachstumskurs zu bleiben, müssten die V4 aber innovativer werden. Dieser Prozess eröffne neue Wachstumschancen. Die Konferenz beschrieb den Wandel in den V4-Staaten mit "From Imitation to Innovation".
In einem Vortrag wies der stellvertretende Leiter des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) Richard Grieveson darauf hin, dass Polen, die Slowakei, Tschechien und Ungarn eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vollzogen haben. Alternde Gesellschaften würden die Länder Mittelosteuropas (MOE) vor Herausforderungen stellen. Die demografische Entwicklung biete auch Perspektiven, beispielsweise für Automatisierung. Grieveson nannte das Beispiel Tschechien. Weil Arbeitskräfte fehlen, investiere das Land. Auch andere Länder in MOE interessieren sich für Automatisierung.
Im Zuge der Coronapandemie gäbe es laut Grieveson zudem Chancen, dass internationale Firmen ihre Produktion nach Europa zurückverlagern. Die Visegrád-Staaten könnten davon profitieren. Die Länder müssten sich attraktiv präsentieren, mit starken Institutionen und einer effizienten Verwaltung.
