Portugal wird zum Standort mehrerer neuer Rechenzentren

Portugal entwickelt sich in hohem Tempo zu einer südeuropäischen Datendrehscheibe. Insgesamt summiert sich der Zubau auf mindestens 550 Megawatt. Dazu leistet das Projekt Start Campus in Sines einen großen Beitrag. Die Investoren Pioneer Point und Davidson Kempner wollen etwa 3,5 Milliarden Euro in den Bau investieren.

Das geplante Rechenzentrum katapultiert Sines auf die Landkarte der Datenverarbeitung. In der Hafenstadt soll 2023 das erste Gebäude des Start Campus fertiggestellt werden. Nach der Fertigstellung wird es über 450 Megawatt Gesamtleistung verfügen. Durch die vorgesehene Kühlung mit Meerwasser und eine vollständige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien kann das Vorhaben besonders nachhaltig umgesetzt werden.

Die Hauptstadt Lissabon steht ebenfalls im Fokus. Dort existieren bislang 20 Rechenzentren mit insgesamt 16 Megawatt Leistung, berichtete der Immobiliendienstleister Colliers im Juni 2022. Der Trend geht auch hier steil nach oben. Merlin Properties und Edge Energy haben Vila Franca de Xira für ein Projekt mit 100 Megawatt ausgewählt. Hinzu kommen weitere Vorhaben von Ar Telecom und AWS, bei denen die Kapazität noch nicht feststeht.

Portugal kann als Datendrehscheibe auf schnelle Verbindungen mittels Unterseekabeln bauen. Ein Meilenstein war die Inbetriebnahme der EllaLink-Verbindung nach Brasilien. Daten nach Lateinamerika müssen nun nicht mehr über die USA fließen. EllaLink erreicht mit vier direkten Faserpaaren eine Kapazität von 72 Terrabit pro Sekunde.