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Binnen zehn Jahren sollen 43 Milliarden Euro in Projekte für ein innovatives und nachhaltiges Portugal fließen. Insbesondere die Sektoren Verkehr und Energie profitieren davon.
19.01.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Das Programa Nacional de Investimentos 2030 gibt die Strategie für die weitere Entwicklung Portugals vor. Bei einer vollständigen Umsetzung des Planes fließen knapp 43 Milliarden Euro an staatlichen und privaten Finanzmitteln über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Die im Plan genannten Vorhaben beziehen sich auf das portugiesische Festland. Die vorgesehenen Investitionen dienen zur Verbesserung von Infrastruktur und Ausrüstungen. Jedes einzelne Unterprojekt hat einen Wert von mindestens 75 Millionen Euro.
Die zahlreichen Maßnahmen des Programms sind in vier große Schwerpunktfelder unterteilt: Verkehr und Mobilität, Umwelt, Energiewende und Bewässerung. Zu den ersten drei Themen gibt es im Internetauftritt der Regierung unter "Diagnósticos Setoriais" Trends und Statistiken zu den Plänen.
Mit 21,7 Milliarden Euro stellen Investitionen im Bereich Verkehr und Mobilität die Hälfte des Gesamtbudgets. Die Summe setzt sich zusammen aus 17,7 Milliarden Euro öffentlichen und 4 Milliarden Euro privaten Investitionen.
Am meisten soll die Eisenbahn mit 10,5 Milliarden Euro profitieren. Insgesamt 16 Programme und Projekte sollen in diesem Bereich umgesetzt werden. Eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Porto und Lissabon wird die Reisezeit auf nur noch 75 Minuten verkürzen. Die Zugstrecke zwischen Braga und Valença soll von beiden Endpunkten aus verlängert werden und von Porto bis ins nordspanische Vigo führen.
Zudem steht der Ausbau der Bahnkapazitäten in den Großräumen von Lissabon und Porto an. Bis 2030 soll das vollständige Schienennetz des Landes elektrifiziert werden. Auch die Erneuerung des rollenden Materials und der Ausbau des Angebots für die Fahrgäste wurden in das Programm einbezogen.
Im Bereich der Energiewende liegt der Fokus auf privaten Investitionen. In diesem Feld stehen 724 Millionen Euro öffentliche Gelder 12,3 Milliarden Euro an privaten Mitteln gegenüber. Daraus ergeben sich knapp 13,1 Milliarden Euro für Energieprojekte.
Erneuerbare Gase stellen mit 7 Milliarden Euro Investitionsvolumen das eindeutige Highlight dar. Damit sollen 2 Gigawatt an Elektrolysekapazitäten aufgebaut werden.
Im Umweltbereich summieren sich 6,9 Milliarden Euro öffentliche Mittel und 517 Millionen Euro privater Anteil auf rund 7,4 Milliarden Euro Gesamtinvestitionen.
Herausragender Schwerpunkt ist der städtische Wasserkreislauf, für den 2 Milliarden Euro eingeplant sind. Hier liegt der Fokus auf Qualitätsverbesserungen: Die Anzahl der Haushalte, die mit einer zufriedenstellenden Servicequalität versorgt werden, soll um 10 Prozent gesteigert werden.
Im Bewässerungssektor umfassen die vorgesehenen Aktivitäten zwei Programme im Gesamtwert von 750 Millionen Euro. Davon sollen 400 Millionen Euro zum Ausbau der bewässerten Fläche dienen. Weitere 350 Millionen Euro umfasst die Erneuerung der bestehenden Bewässerungsinfrastruktur. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf einem effizienteren Umgang mit Wasser und Energie.
Beide Pläne sollen aus dem europäischen Regionalentwicklungsfonds und dem portugiesischen Staatshaushalt finanziert werden.