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Branchen | Rumänien | Bauwirtschaft

Bukarester Bahnhof wird umgebaut

Das Verkehrsministerium gibt die Modernisierung des Hauptbahnhofs von Bukarest bekannt. Der Auftragswert beläuft sich auf 100 Millionen Euro. 

Von Dominik Vorhölter | Bukarest

Das rumänische Verkehrsministerium will den Hauptbahnhof in Bukarest, auch Gara de Nord genannt, modernisieren. Dafür werde in Kürze eine Ausschreibung für Instandsetzungsarbeiten auf dem rumänischen Portal für öffentliche Ausschreibungen SEAP veröffentlicht. Dies teilte der Minister für Infrastruktur und Transportwesen, Sorin Grindeanu, am 20. Januar 2023 mit. Der Auftrag ist der erste Teil eines längerfristigen Projekts, das 2019 startete. Ziel ist der Umbau des Bahnhofs als multimodaler Verkehrsknotenpunkt.

Heizung, Lüftung, Licht: Im Bukarester Bahnhof muss vieles erneuert werden

Der Gara de Nord wurde im Jahr 1999 zuletzt renoviert. Seitdem führt das Eisenbahninfrastrukturunternehmen CFR Infrastructure lediglich Instandhaltungsarbeiten an dem Bahnhofsgebäude durch. Mit der neuen Ausschreibung will das staatliche Unternehmen den Bahnhof insgesamt aufwerten. Er soll nach der Modernisierung internationalen und europäischen Standards gerecht werden. Dafür ist es erforderlich, folgende Maßnahmen umzusetzen: 

  • Einrichtung von Warteräumen für Passagiere
  • Verbesserung der Zugänge für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung
  • Modernisierung der Heizungs- und Lüftungssysteme
  • Modernisierung der Beleuchtungssysteme
  • Einrichtung von neuen Geschäfts- und Servicebereichen im Bahnhof

Mittelfristig soll ein multimodaler Bahnknotenpunkt entstehen

Weitere Projekte streben mittelfristig den Umbau des Bukarester Kopfbahnhofs zu einem multimodalen Knotenpunkt auf dem Rhein-Donau-Korridor des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) an. Dafür ist zunächst geplant, den denkmalgeschützten Gebäudekomplex, in dem sich die Fahrkartenschalter befinden, zu renovieren. In weiteren Bauphasen, die derzeit noch in der Planung sind, will CFR Infrastructure Bahnsteige erneuern und neue Linienverbindungen mit der Metrolinie 1 und zum Bahnhof Pantelimon im Osten der Hauptstadt einrichten, heißt es in einer von CFR veröffentlichten Machbarkeitsstudie.

Die Pläne zur Modernisierung der rumänischen Bahnhöfe sind allerdings nicht neu. Bereits 2019 kündigte CFR Infrastructure die Modernisierung von 48 Bahnhofsgebäuden im Land an. Umgesetzt hat das Staatsunternehmen bisher wenig. Derzeit plant es, 47 Gebäude zur Sanierung auszuschreiben, wie aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens hervorgeht. Ein Grund für den Investitionsstau ist die hohe Fluktuation der zuständigen Minister. Im Zeitraum zwischen 2019 und 2021 wechselte die Leitung des Infrastruktur- und Transportministeriums sechsmal.

Bürgermeisterin fordert Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes 

Zudem sollen vor dem Bahnhofsgebäude neue Park- und Grünflächen entstehen - und zwar auf dem Gelände des Bahnhofvorplatzes, durch den die Straße des Nordbahnhofs bis zur Kreuzung Calea Grivitei führt. Eine Neugestaltung dieses Areals setzt eine Umlenkung des Autoverkehrs voraus, wie der Machbarkeitsstudie zur Modernisierung des Hauptbahnhofs hervorgeht. Die Bürgermeisterin des 1. Verwaltungsbezirks von Bukarest, in dem sich der Bahnhof befindet, Clotilde Armand, setzt sich dafür ein, den Bahnhofvorplatz als sozialen Raum wiederzubeleben. Derzeit durchschneiden sechs Fahrspuren den Raum.

EU-Fördermittel stehen bereit 

Die Modernisierung des Gara de Nord ist Teil des Investitionsprogramms zur Entwicklung der rumänischen Verkehrsinfrastruktur 2021 bis 2030. Für Rumänien stehen unter anderem EU-Fördermittel in Höhe von 667 Millionen Euro zur Modernisierung der Eisenbahnverkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Diese Fördermittel stellt die EU im Rahmen der kohäsionspolitischen Förderung im Rahmen des Operationellen Programms "Transport" bereit.

Das staatliche Unternehmen CFR Infrastructure ist für den Betrieb und den Erhalt des Schienennetzes, der Eisenbahnbrücken und Bahnhofsgebäude verantwortlich. Das Netz der Eisenbahnschienen in Rumänien erstreckt sich laut CFR auf 19.837 Kilometer verlegte Schienen. Im Land gibt es 904 Stationen für den Personenverkehr.

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